Counter-World Experience – Pulsar (Hänsel & Gretel/MiG/Indigo, 18.3.2016)

Wer mit dem Begriff Jazz-Metal nichts anfangen kann, der kann sich jetzt ein schönes Buch holen, denn dem wird diese Scheiblette eh nicht zusagen. Kenner wissen allerdings, dass es hier musikalisch sehr anspruchsvollen Stoff gibt, mit erlesenen Ausnahmemusikern. Alles zwar im Metalgewand, aber dennoch sehr melodiös und atmosphärisch gestaltete Songs. Alle instrumental, aber sehr interessant konzipiert.

Bereits Album Nummer 5 haben Counter-World Experience mittlerweile am Start und es ist wieder sehr gut gelungen. Einige Hochkaräter sind diesesmal auf der Gästeliste vertreten, u.a.: Bass-Virtuose Steve Di Giorgio (u.a. Testament, Sadus, Death), Fountainhead (Obscura) und Hannes Grossmann (u.a. Blotted Science). Absolute Elite-Klasse also.

Counter-World-Experience-Pulsar

 

Das Berliner Projekt hat in der Hauptstadt produziert und in den Light Mountain Studios recorded, das Ergebnis ist ein angenehmer warmer transparenter Sound.

Das in ein “space-odysse”-Konzept eigebundes Soundwerk nimmt uns mit auf eine ca. 47-minütige Reise. Galaxien, schwarze Löcher, dunkle Kälte – all dies spiegelt sich in den 11 Songs wieder. Trotz ähnlichem Aufbaus werden diese aber nicht gleich langweilig, dafür ist die Klasse der Instrumentalisten zu hoch, ebenso die atmosphärischen Parts mit Sequenzer im Gegenpart zum Metalkorsett.

Stilistisch erinnert mich alles in den harten Parts an BLOTTED SCIENCE, aber eben viel tiefgängiger und nicht im entferntesten so aggressiv. Als Gitarrist bin ich natürlich von der Saitenarbeit begeistert. Abgefahrene Soli, melodiös aber songdienlich zugleich, wie in etwa bei Sithu Aye oder Gordian Knot im Vergleich.

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Das Booklet ist allerdings sehr armselig gestaltet, da hätte ich bei dem Thema etwas mehr Aufwand erwartet. Allerdings weiß ich nicht ob mir nur eine Promoversion vorliegt – ist nicht ersichtlich… Im Infoblatt steht was von “liebevoll umgesetztes Booklet”.

Fazit:

Geil atmosphärisch gespielt und sehr kurzweilig. Ist aber nix zum nebenbei hören. Eine tolle Mischung aus Prog-Rock, Metal, Jazz, Synthie – Daumen hoch für Counter-World Experience.

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