Den Traum, dass Musiker auf irgendeine Art und Weise die Welt verändern können, ist ausgeträumt. So trägt dieses Album wohl etwas ernüchternd den Titel „Never Gonna Change The World“. Und mit jenem Stück Musik hat sich der Niederländer Conrad Freling einen kleinen Traum erfüllt, ein echtes Soloalbum eingespielt. Wo sonst andere seine Songs sangen – zum Beispiel bei Sven Stars Over Sicily, den Stonerrockern Wallrus und ganz aktuell The Bullfight – tut er das hier höchstselbst. Daneben hat er sämtliche Instrumente selbst eingespielt.
Lediglich eine Gastsängerin begleitete ihn immer wieder. Und das war auch Teil des Konzepts der Musik von Conrad Freling. Denn wie sagte er mir, solle seine Musik klingen? Subtil, rein und mit warmen Klangfarben von Streichern, Bläsern und gefühlvollem Gastgesang. Und das ist ihm wohl auch gelungen. Ich würde noch „etwas eigensinnig“ hinzuaddieren.
„Never Gonna Change The World“ wirkt wie ein kleiner Ritt zwischen Singer-Songwritertum, verhaltenem Indierock und viel Barock-Pop der späten 60er. Hier ein Hauch von Tom Waits, dort ein bisschen Leonard Cohen und am Ende doch einfach Conrad Freling. Der Mann hat zweifelsohne seine eigene Stimme. Die muss nicht immer schön sein, kann auch mal voller Leidenschaft leicht schief klingen. Aber sie ist zu jeder Sekunde echt und authentisch. Zu hören gibt es sie in angedüsterten Balladen, viele melancholischen Tönen, aber auch bei hellen Momenten, gegossen in flotter tänzelnden Songs, wie bei „Can I Make You Cry“. Immer wenn sich die weibliche Gaststimme hinzu gesellt, wertet es sich Songs wirklich auf. Gerade beim Duett „Brown Sugar Cane“, welches fast wie eine düstere Version von Lee & Nancy klingt.
Insgesamt haben wir es hier mit einem äußerst liebevoll instrumentierten und eingespielten Album zu tun. Alleine das ist durchaus etwas Aufmerksamkeit wert!
Trackliste:
1. Hey Brother!
2. Can I Make You Cry
3. Sleeps Like A Girl, Wakes Like A Woman
4. Astronaut
5. Do That Thing You Have Always Wanted To Do
6. Northface Of The Eiger
7. Brown Suger Cane
8. New York City
9. Just Another Day
10. Little Fellow