Comaniac – Instruction For Destruction (SAOL, 07.04.2017)

Comaniac, Thrash Metal, zack fertig!

Nein, so einfach ist es dann auch wieder nicht. Denn die Schweizer Truppe spielt auf ihrem zweiten Album keinen 08/15-Sound gemäß oldschooliger Genre-Konventionen, sondern man zeigt durchaus seinen Willen zu Eigenheiten.

So gibt es erstaunlich wenig echte nackenbrechende Uptempo-Nummern, sondern man groovt sich mehr im flotteren Midtempo ein und setzt von da aus immer wieder in Speedregionen an. Stets mit viel Prügel-Charme und einer Portion spielfreudiger Lässigkeit, versteht sich. Gang-Shouts werden gerne genommen. Allerdings scheut man sich nicht, diese in den Refrains gegen Gesangsharmonien einzutauschen.

Ergebnisse sind Titel wie die Exodus-Flair-meets-eingängiger-Chorus-Mix „Bow Low“ oder „Guarding Ruins“, das nicht nur im Ansatz mit dem traditionellem Stahl kokettiert. „How To End It All“ fährt sogar fast ganz auf dieser Schiene. Nicht schlecht. Demgegenüber stehen dafür ausgeklügelte Thrasher mit interessanter Gitarrenarbeit wie „Heart Of Stone“ oder das verspielte Abschlussstück „Instruction For Destruction“.

Der Gesang von Jonas Schmid klingt meist angenehm giftig, dürfte aber gerne etwas kraftvoller sein. Das ist aber ein rein subjektives Empfinden. Am Ende kann man Comaniac nämlich bescheinigen, ein nicht uninteressantes Album eingespielt zu haben das sich erfrischend vom üblichen Genre-Muff freigemacht hat. Allerdings braucht das Ding ein paar Anläufe bis es zündet. Das schon mal vorausgeschickt.

Trackliste:
1. Coal
2. Suborned
3. Bow Low
4. Guarding Ruins
5. How To End It All
6. Self Control
7. Shattered
8. Heart Of Stone
9. Forever More
10. Instruction For Destruction

3.5