Hinter dem Projekt Coh & Midori Hirano verbergen sich die japanische Pianistin und Komponistin Midori Hirano sowie der unter dem Namen Coh agierende „Soundarchitekt“ Ivan Pavlov. Ansässig sind die beiden aktuell in Paris.
Das Album „Sudden Fruit“ fokussiert sich sehr stark auf die Kompositiongabe sowie das eindrucksvolle Klavierspiel der Japanerin. Ihr Stil ist dabei für mich zu indest auf diesen Aufnahmen europäisch und modern geprägt. Die perlenden Pianoläufe verströmen immer viel Atmosphäre und lassen jedem angeschlagenen Ton sein Raum. Insgesamt ist das Pianospiel eher nicht experimentell zu nennen, sondern die Musik rekrutiert sich aus moderner Klassik, Neo-Klassik und auch einer Prise europäischen Pops.
Mich persönlich begeistern eher die dunklen und melancholischen Momente wie das große Abschlussstück „Disperse“. Hier spielt das Piano auch nahezu alleine, die wunderbaren Klänge verhallen in Raum und die Melodien sind aus feinster Neo-Klassik gegossen.
Über das Album verteilt sind dann aber eher die durchaus flockig leicht zu nennenden Stücke, in denen das Piano eher fröhlich erklingt und mit einer angenehm ambienten Elektronik zusammen agiert und funktioniert. Und hier kommen wir schon eher in experimentelle Strukturen, denn die aus Elektronik aufgebauten Atmosphären wabern und tanzen, fließen und strömen in Wohlklang aber auch mal mit schrägeren Einsätzen und das alles ohne den allgegenwertigen ambienten Wohlklang zu zerstören.
So entstand ein viel zu kurzes, sehr eingängiges Zwitterwerk aus Neoklassik und poppigen elektronischen Ambient, das wunderbar funktioniert und Balsam für die Seele ist.
- Wave to Wave
- Shedding Shadows
- Mirages, Memories
- Ahead of the Dawn
- Sudden Fruit
- Flowers of Gravity
- Play Echoes
- Waltz for returnal
- Disperse
https://www.midorihirano.com/
https://mindtravels.bandcamp.com/album/sudden-fruit