Church Of Misery – And Then There Were None (11.03.2016, Nuclear Blast)

Drei Jahre sind nun schon ins Land gezogen seit Church Of Misery ihren letzten Longplayer veröffentlicht haben. Das Mastermind Tatsu Mikami dann die Band noch komplett neu aufstellen musste macht die Sache nicht einfacher. Das Ergebnis der Neuaufstellung kann sich allerdings hören lassen.

Eingeleitet von einem Tonmitschnitt der wahrscheinlich ein Gewaltverbrechen darstellen soll beginnt „The Hell Benders“. Der Song handelt von den Verbrechen, welche die Familie Bender gegen Ende des 19. Jahrhunderts in Kansas begangen haben. Stilistisch bewegen wir uns hier zwischen klassischem Doom und schwerem, bluesigen Hardrock der 70er Jahre. Interessant sind die Einflüsse des neuen Sängers Scott Carlson, der mit seiner Band Repulsion quasi den Grindcore erfunden hat. Carlsons tiefere Stimme lässt die Gesamtstimmung der Songs fast ins bedrohliche kippen. Mit knapp achteinhalb Minuten ist „The Hell Benders“ allerdings nur der zweitlängste Song der Scheibe, nur das ihr Bescheid wisst.

Weiter geht es mit „Make Them Die Slowly“. Wie in allen anderen Songs geht es auch hier wieder über den gewaltsamen Tod. Das Thema ist natürlich Geschmackssache. Was das musikalische angeht kann man den Jungs ihre Fähigkeiten nicht absprechen. Das Arrangement sowie die Produktion sind durch und durch sauber. Die Länge der Songs kratzt mit teilweise mehr als sechs Minuten leicht an der Schmerzgrenze, dafür haben die Songs aber auch viel zu erzählen.

„Doctor Death“ beginnt wieder mit einem Einspieler. Zwischen groovigem Hardrock und Doom schleppt sich die Nummer, von einigen Einspielern unterbrochen, dahin. Diverse Tempowechsel lockern den Song noch etwas auf.

Wer sich bei „River Demon“ an den Sound von alten Black Sabbath Songs erinnert fühlt, dem geht es so wie mir. Wäre der Klang nicht so sauber könnte man meinen eine wiederentdeckte Scheibe aus den 70er Jahren zu hören.

„Confession Of An Embittered Soul“ beginnt wieder äußerst langsam, steigert sich aber in der Geschwindigkeit noch. Musikalisch interessant gestaltet, endet der Song nach etwas mehr als fünf Minuten ziemlich abrupt.

Mit einem Einspieler über einen Massenselbstmord einer Sekte beginnt „Suicide Journey“. Eigentlich ist der Song nur eine Aneinanderreihung von Einspielern die mit Musik hinterlegt wurden. Fügt sich zwar in das Thema der Scheibe ein, macht sie aber auch nicht besser.

Der längste Song der Scheibe ist mit fast neun Minuten der „Muderfreak Blues“. Lässig fließt dieser Doom Blues seinem Ende entgegen. Man mag fast glauben, dass die Zeitangabe von knapp neun Minuten untertrieben ist. Musikalisch gut gemacht, ohne jede Frage, aber doch anstrengend zu hören. In der Mitte der Scheibe wäre er wesentlich besser aufgehoben.

 

 

 

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Tracklist:

  1. The Hell Benders
  2. Make Them Die Slowly
  3. Doctor Death
  4. River Demon
  5. Confession Of An Embittered Soul
  6. Suicide Journey
  7. Murderfreak Blues

 

3.5