Hier finden sich schon in der Artikelüberschrift so unfassbar viele versteckte Referenzen und Erinnerungen, die mir aus dem Stehgreif einfallen, dass ich erstmal den Faden finden muss. Schließlich haben wir hier mit Francesco einen lässigen Typ der vielen u.a. von der Höchsten Eisenbahn bekannt sein dürfte. Ich wollte ihn immer mal treffen und ihm erzählen, dass die Tagesmutter meiner Tochter damals “Lisbeth” hieß. Er wird verstehen warum. Außerdem wollte ich ihm für die großartige “Unter meinem Bett”-Reihe danken, die mir durch eine Fotoveröffentlichung 70 € Lizenzgebühr und in der Familie ein ständiges “Immer muss ich alles wollen!” vom Kind gebracht hat. Hört! Hört!
Und dann haben wir da Christopher Annen von Annenmaykantereit und so treffen eigentlich recht unterschiedliche, aber großartige Musiker aufeinander und erschaffen zusammen eine Art toniertes Tagebuch, dass mit schlauen Sprüchen und den gewohnt reservierten Hamburger Schenkelklopfern um die Ecke kommt. Kommt her, ihr TikTok-Kids! Hier kommen eure neuen Spruch-Tattoos! Schwör!
Hunde, die beißen. Schiffe, die abfahren.
Der Zweite ist schon der Letzte.
Wir haben hier in insgesamt 15 Songs kleine Indieperlen und große Momente, die aber gar nicht groß sein wollen. Die sich nicht aufdrängen, zeitgleich aber viel zu eindringlich sind um beliebig nebenbei zu laufen. Von “Menschen in Arschlochautos” (mein Songtitel des Jahres!) bis “Wir im Regen” ist “Alles was ich je werden wollte” ein großartiges und zeitloses Album geworden, was mich total überrascht hat, aber auch in eine Reihe großartiger Veröffentlichungen der zwei Künstler passt.
Diese Platte passt perfekt zum Ohrensessel, in den man sich nach dem Tag voll mit Lärm, politischen Katastrophen und altersbedingten Rückenschmerzen setzt, um so ein kleines bisschen wieder an das Gute im Menschen zu denken. Dabei helfen Annen und Wilking! Versprochen!
- Alles, was ich je werden wollte
- Gut so allein
- Ich glaub, wir meinen das Gleiche
- Frag mich, was du willst
- Hundertmal Nichts
- Kein Tourist
- Ich hab einen Wolf gesehen
- Menschen in Arschlochautos
- Die Entscheidung ist vertagt
- Wie hat das angefangen
- An nem guten Tag
- Gut genug
- Nicht sehr alt
- Wir im Regen
- Blackbox
Fotocredit: Lenny Rothenberg
