Ein ganzes Jahrzehnt war es jetzt bei den US-Amerikanern Christian Mistress ziemlich ruhig. Da hätte man gar nicht damit gerechnet, dass es irgendwann weitergeht. Etwas Federn musste die zum Quartett geschrumpfte Band aber lassen. Zweit-Gitarrist Oscar Sparbel hatte den Dienst zwischenzeitlich quittiert. Davon ließ man sich aber nicht ausbremsen, denn „Children Of The Earth“ klingt nicht wie das Produkt einer ausgezehrten Band, sondern wie eines einer Gruppe, die es noch wissen möchte.
So tönt der Classic-Metal von Christian Mistress immer noch ziemlich lebendig. Lediglich der Twin-Gitarren-Bereich wurde etwas zurückgeschraubt, was zwar ein wenig schade ist, dafür übernimmt der Gesang etwas stärker die Melodieführung. Und Frontfrau Christine Davis füllt diese Rolle ziemlich gut aus. Denn ihre angenehme, warme Stimme ist es, welche die Songs der Band sehr eindeutig trägt und Charakter gibt. Gerade in den Momenten, in denen sie zu den großen Melodiebögen ansetzt, wie bei „Demon’s Night“ oder dem forsch zupackenden „Voiceless“. Das sind die Momente in denen Christian Mistress so richtig ihren Zauber entfalten.
Ansonsten lädt man den Hörer dazu ein, etwas genauer hinzuhören, was man auch gerne tun kann, denn die Texte, in denen es um die menschliche Existenz und das eigene Bewusstsein in der Weite des Universums geht, laden zum weiteren Erforschen ein. Mit Nummern wie dem launigen Abschluss „Shadow“ oder dem heroischen wirkenden „Mythmaker“ lässt man sich gerne darauf ein.
Zusammenfassend haben Christian Mistress mit „Children Of The Earth” ein gutes quasi Comebackalbum veröffentlicht. Auf dieser Stufe darf es gerne weitergehen. Vielleicht nicht wieder mit einer Wartezeit von zehn Jahren.
Trackliste:
1. City of Gold
2. Voiceless
3. Demon’s Night
4. Love of the World
5. Mythmaker
6. Death Blade
7. Lake of Memory
8. Shadow