Catherine Graindorge – Songs for the Dead (Tak:til, 26.04.2024)

Die belgische Komponistin Catherine Graindorge, deren Hauptinstrument die Geige ist, veröffentlichte bereits Ende April ihr fünftes Soloalbum „Songs for the Dead“. Neben diesen hat sie drei weitere mit Ihrer Gruppe Nile on Wax herausgebracht und zu unzähligen Alben anderer Künstler ihr Können beigetragen.

Mit „Songs for the Dead” hat sie bereits im April das perfekte Herbst-/Winteralbum, dem Titel entsprechend, aufgenommen. Unterstützt haben Sie dabei Pascal Humbert von 16 Horsepower und vor allem Simon Huw Jones von And Also The Trees, der einige Stücke mit seiner markanten Stimme so richtig veredelt.

Die Musik ist, wie gesagt, ist der perfekte Soundtrack für den Herbst. Die Grundlage für die meisten Songs sind getragene, wabernde elektronische und Tasteninstrumenten-Klänge, die von einem perfekt eingesetzten Bass langsam gesteuert werden. Für die wunderbaren Melodien ist in der Regel die Violine zuständig, die sehnsuchtsvolle, melancholische, aber auch durchaus euphorische Klänge auf das Klangbild setzt.

In dieses Dunklere (vielleicht umschreibt „dämmerig“ es besser) passt sich die Stimme von Simon Huw Jones perfekt ein.

Im dritten Stück „Orpheus Head“ wird diese Stimmung dann rockig aufbereitet. Der Bass pumpt, das Schlagzeug scheppert ein wenig dazu und Jones’ Gesang macht es zu einem sehr guten And-Also-The-Trees-Stück. Auch hier dürfen Piano und vor allem die Violine natürlich nicht fehlen und das Spiel zwischen rockig und lauten und ruhigen Momenten wird perfekt vorgetragen.

„Joan“ wird dann von Catherine selbst gesungen und dieses Stück steigt dann wieder in die experimentellere Richtung ein. Eine Bratsche (oder ein Cello) verbreitet düstere Klänge, die Violine verströmt dazu zerfaserte, aber sehnsuchtsvolle Klänge.

Auch mit den restlichen Stücken wird das Niveau der Kompositionen gehalten und der Spannungsboden sowie die Stimmung des Albums, das am Ende eine geschlossene Suite in meinen Ohren ergibt, gehalten. Und so wird ein, wie schon mehrfach erwähnt, perfektes Herbstalbum erschaffen. Und man sollte dieses  Album mehrmals und sehr genau hören, denn in dem scheinbar eher spartanischen Klangbild passiert eine ganze Menge.

Im Kanon der bisher immer hochwertigen Veröffentlichungen von Catherine Graindorge reiht sich diese ganz oben ein. Und es hält auch den Level der großartigen Alben von Mitstreiter Simon Huw Jones’ Band And Also The Trees.

 

  1. Eurydice
  2. Small Trees
  3. Orpheus Head
  4. Joan
  5. This is a Dream
  6. The Unvisited Garden
  7. Where the Buzzards Fly
  8. Time is Broken

http://www.catherinegraindorge.com/
https://catherinegraindorge.bandcamp.com/album/songs-for-the-dead

4.8