Brett

Brett – EP #2 (Chimperator Productions, 07.04.2017)

Etwas verspätet ist die (Download-)EP der Hamburger Brett vor nicht allzu langer Zeit in unserer Redaktion aufgeschlagen. Das Ding hat hier durchaus etwas Staub aufgewühlt und man war sich einig, es mit einem ziemlich spannenden Newcomer in Sachen deutschsprachiger Rockmusik zu tun zu haben.

Bei Brett finden klischeefreier Indie-Sound, die Wucht einer Stoner-Band, Einflüsse aus den 60ern und 70ern sowie eine große Ladung Lässigkeit sowie mitreißende Wucht zusammen. Die sechs Songs machten Lust auf mehr.

Wie gut, dass man jetzt mit Labeldeal in der Hand mit einer weiteren EP hinterm Busch hervor kommt. Fünf neue Songs gibt es auf die Ohren, denen man durchaus eine Entwicklung anhört. Sie klingen nämlich eine Portion geschmeidiger und selbstsicherer, ja sexier, ohne dass der ungezwungene Charme abhanden gekommen wäre.

Gleich das eingängige von einem krachenden Gitarrenriff angetriebene „Schwester“ lässt aufhorchen. Sound wie bekannt – aber gut. Dafür überrascht man im Anschluss gleich mit dem melancholischen „Pillen und Propheten“. Ungewöhnlich bluesig und einem souligen Timbre in der Stimme gibt man sich hier. Fast wie eine Alternative-Version von Led Zeppelin. „Geheime Miss“ greift im Refrain ebenso auf 70’s-lastiges wie Simeon Soul Charger zurück. Aber keine Angst, Brett sind nicht plötzlich eine langweilige Retro-Rockband geworden. Dies sind nur fein eingewobene Elemente, die für Spannung sorgen.

Wie zum Beispiel die funkigen Rhythmen der lässigen Nummer „Egonauten 2017“. Ähnlich tanzbar, aber wesentlich moderner und mit einem gewissen Hau-drauf-Charme gibt sich das abschließende „Tag danach“. Wenn das zu Ende geht sind 17 Minuten rum, von denen keine Sekunde überflüssig erscheint. Somit ist auch der zweite Anlauf äußerst gelungen!

Trackliste:
1. Schwester
2. Pillen und Propheten
3. Egonauten 2017
4. Geheime Miss
5. Tag danach

4.3