Bosse
Foto: Benedikt Schnermann

Bosse – Engtanz (Capitol/Vertigo, 12.02.2016)

Im Frühjahr 2013 veröffentlichte Bosse sein letztes Studioalbum “Kraniche”. Knapp drei Jahre, über 100.000 verkaufte Exemplare, über 100 Konzerte und dem Gewinn des “Bundesvisions Song Contest” später, kommt am morgigen Freitag das sechste Studioalbum – “Engtanz” – des Braunschweigers Bosse heraus. Thematisiert wird hier die positive Einstellung gegenüber des Erwachsenseins – vor allem im Song “Mordor” deutlich zu erkennen. Aki Bosse setzt erneut unglaubliche Energie frei, die sicherlich mit der Akzeptanz des älter werdens zu tun hat – man kennt die guten und die bösen Dämonen und hat das hadern, zaudern und zögern hinter sich gelassen.

Musikalisch haben wir in “Engtanz” elf Tracks, welche durch Chöre, Gitarren und Streichern (Besonders in “Krumme Symphonie” wahrzunehmen – da macht dann sogar auch noch Casper mit) Unterstützung finden – die Hinwendung zu diesen haben wir auch schon in “Kraniche” leicht angedeutet zu hören bekommen, was allerdings schon vor drei Jahren einigen Menschen nicht allzu sehr zusagte. Mir gefiel das und somit ist das auch bei “Engtanz” der Fall.

Textlich auch in gewohnter Manier eines Aki Bosses. Teilweise frag ich mich, ob diese “Hey, heys” oder “Yeah, Yeahs” immer sein müssen und ob genau dieses Wort jetzt als Reim wirklich dahin gesetzt werden musste, aber so sind seine Texte nun mal: immer mit einer gewissen Tiefe und manchmal entlocken mir diese eben auch ein breites Grinsen (“Das Glück ist schnell wie Aubameyang / Und ich ein dummer Elefant / Der auf dem Schnee von gestern tief in alte Täler rutscht / In denen niemand schlafen kann.”). Typisch Bosse halt – und genau deswegen höre ich auch immer und immer wieder zu!

Fazit:
Alle bisherigen fünf Studioalben von Bosses haben mich durch Zeiten gebracht, in denen ich genau diese Musik benötigte und so ist es auch in seiner sechsten Album-Veröffentlichung. Wie zuvor schon erwähnt, wird einige Energie frei gesetzt – zum klassischen Engtanz kommt es daher nicht, eher verleiten die elf Songs zum aufspringen und mitgehen. Mit “Engtanz” haben wir allerdings eine typische Bosse Platte. Wer die letzten beiden Veröffentlichungen mochte, wird “Engtanz” lieben.
Egal was ihr euch morgen vorgenommen habt: Absagen und diese Platte holen! Umgehend!
Für mich ein sehr heißer Anwärter auf das Album des Jahres. Danke dafür Mister Bosse!

Anspieltipps: Alle! Einfach alle!

Bosse Engtanz Cover

Tracklist:
01. Außerhalb der Zeit
02. Dein Hurra
03. Steine
04. Nachttischlampe
05. Krumme Symphonie (feat. Casper)
06. Mordor
07. Immer so bleiben
08. Wir nehmen uns mit
09. Blicke
10. Insel
11. Ahoi Ade

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