Blind Guardian – The God Machine (Nuclear Blast, 02.09.2022)

Jetzt mal ganz ehrlich, was waren die letzten zwei Alben von Blind Guardian? Aufgeblasen und langweilig? Ja, kann man sagen (muss man aber nicht – Anm.MK), die Alben „Twilight Orchestra: Legacy Of The Dark Lands“ und „Beyond the Red Mirror“ sind bei mir vielleicht zwei- oder dreimal durch den CD-Player gelaufen und verstauben seitdem im Regal, und das ist auch so OK!

Meine Erwartungshaltung an den neuen Langdreher „The God Machine“ war dann allerdings doch wieder recht hoch, denn die erste Auskopplung „Deliver Us From Evil“ überraschte ja schon mit Tönen, welche wir von Blind Guardian so nicht mehr gewohnt waren. Weniger Bombast, mehr Gradlinigkeit, mehr Tempo und weniger Langeweile. Im Promowaschzettel steht dann auch, dass die Band wieder zurück zu ihren Wurzeln kehren wollte. Nun, ein „Majesty“ wird man von den Krefelder nicht mehr serviert bekommen, aber die hochinteressante Phase der „Imaginations From The Other Side“-Zeit klingt dann hier doch an einigen Stellen durch und das gefällt mir doch ausgesprochen gut!

Das bereits erwähnte „Deliver Us From Evil“ knallt ordentlich und ist der perfekte Opener für „The God Machine“. „Damnation“ wird etwas bombastisch eingeleitet um sich dann aber in eine Speedgranate zu verwandeln.

„Secret Of The American Gods“ ist dann komplexer und diesen Song muss man öfters hören um ihn zu entschlüsseln! „Live Beyond Spheres“ nimmt etwas den Druck aus der Platte und klingt hart und entspannt zugleich! Sehr geil ist das abschliessende “Destiny” ausgefallen. Der Song ist sehr vielschichtig und bildet vielleicht die Brücke von den letzten Alben zu „The God Machine“.

Gutes Ding!

 

1. Deliver Us from Evil
2. Damnation
3. Secrets of the American Gods
4. Violent Shadows
5. Life Beyond the Spheres
6. Architects of Doom
7. Let It Be No More
8. Blood of the Elves
9. Destiny

https://www.blind-guardian.com/

Foto: Dirk Behlau

 

4.1