Blazon Rite – Wild Rites And Ancient Songs (Gates of Hell Records, 14.04.2023)

2020 eine EP („Dulce Bellum Inexpertis“), 2021 ein Album („Endless Halls Of Golden Totem“) und jetzt mit „Wild Rites And Ancient Songs“ Veröffentlichung Nummer drei. Ganz schön was los bei den fünf Kämpfern aus Pennsylvania.

Coverartwork und Albumtitel verraten es bereits: hier geht es recht archaisch und fantasylastig zu. Allerdings nicht Tralala- und Musical-artig á la Rhapsody, sondern wesentlich handfester, ja, fast schon ein bisschen kauzig. Da sind Truppen wie The Lord Weird Slough Feg oder Cirith Ungol nicht allzu weit. Oder auch Episches der Marke Visigoth und Gatekeeper. Statt Effektezauber gibt es hier bodenständige Riffs, verspielte Gitarren und vor allem selbstbewussten, kernigen Gesang.

Letzterer mag nicht jedem gefallen. Doch ist es die Stimme von Johnny Halladay, welche Blazon Rite ihren eigenen Charakter verleihen. Den Rest besorgt die leicht schrullige Herangehensweise der Instrumentalisten. Man agiert nicht besonders aufdringlich, nicht immer auf den Punkt, aber immer wieder angenehm eingängig. Songs wie „Autum Fear Brings Winter Doom“, das bedächtige startende, dann donnernde „Salvage What Yo Can Of The Night“ oder auch das schmissige und launige „Troubadours Of The Final Quarrel“ wissen gleich zu gefallen. Beim Rest dauert es etwas länger. Hits für große Hallen und Festivalbühnen schreiben definitiv andere.

Aber das muss ja schließlich kein Manko sein. „Wild Rites And Ancient Songs“ ist ein relativ kurzes (rund 36 Minuten) und würziges Underground-Scheibchen. Definitiv kein künftiger Klassiker, aber doch sympathisch.

 

Trackliste:
1. Autumn Fear Brings Winter Doom
2. Salvage What You Can of the Night
3. The Fall of a Once Great House
4. Mark of the Stormborn Raiders
5. Wild Rites and Ancient Songs
6. Troubadours of the Final Quarrel
7. The Coming Tide of Yule

 

3.7