Berlin Calling… und zwar rau und unentspannt, voller Aggression und unermüdlicher Energie – hier werde keine Gefangenen gemacht!
Denn die Punks von BLASKE haben ihr neues Album “Vom Schwinden der Dinge” am Start und zeigen einerseits einen breiten Teppich an klangvollen Melodien, auf der anderen Seite brüllt mich Sänger Ole aber permanent an und hätte ich nicht so ein großes Herz, dann hätte wir beiden jetzt ein Problem.
Irgendwo zwischen Pascow, Turbostaat und Fjort knüppeln sich die Berliner mit ihrem Debüt-Album direkt in das geschundene Hirn und treffen hiermit perfekt den Nerv der Zeit – denn “Gehen” tut das hier alles schon lange nicht mehr… was aber kein Grund sein kann einfach zu gehen!
Gerade die Melodien ziehen mich in den Bann, hier leisten Ole, Stefan, Danjo & Yuri hervorragende Arbeit – alles ist fett und es fehlt an nichts, “L.B.” könnte ich mir zehn Mal hintereinander anhören. Wenn wir nur bloß die braun-blauen “Geister” wieder los werden würden, die irgendwer irgendwann einmal gerufen hat… na ja, wenn nichts mehr geht dann ab in den “Treibsandkasten“.
Es wird gezweifelt, es wird gehofft… zwei Schritte vor und drei zurück!
“Vom Schwinden der Dinge” deckt gesellschaftliche Schwächen auf und die Jungs von BLASKE sind sich nicht zu fein, auch bei sich selbst nach dem Haar in der Suppe zu suchen – dieses dann auch direkt heraus zu ziehen und die Suppe auszulöffeln, die einem heutzutage nicht immer schmecken mag und deren Salzgehalt das übliche Maß übersteigt.
Ich bin ab heute großer BLASKE Fan, weswegen sich nicht nur meine Mundwinkel nach oben, sondern auch die Bewertungs-Sterne in den Himmel schießen. Nun heißt es nur Daumen zu drücken, dass wir uns bald auf bzw. vor der Bühne persönlich kennenlernen können.
Eins ist auf jeden Fall klar, hier haben die feinen Menschen von Bakraufarfita Records mal wieder ein sehr gutes Händchen bewiesen – Respekt hierfür!
Titel:
01. Gehen
02. L.B.
03. Geister
04. Treibsandkasten
05. 2182
06. Für Immer ziemlich kurz
07. Visum
08. Herz
09. Kalte Hände – Voller Beutel
10. Letzte Reise
11. 0,5 Liter Ufer
12. 5 nach 12
Foto: Christoph Eisenmenger