Black Space Riders

Black Space Riders – Amoretum Vol. 1 (Black Space Records/Cargo Records, 26.01.2018)

Ein neues Album der Münsteraner Black Space Riders ist immer ein wenig wie die Büchse der Pandora (Nicht eher wie eine “Schachteln Pralinen”? – Anm.d.Red.). Die letzte EP „Beyond Refugeeum“ war, bis auf die etwas seltsamen Remixe, sehr toll. Die etwas andere Ausrichtung der Band hat mir sehr gefallen. Und auch auf dem neuen Album „Amoretum Vol. 1“ gibt es wieder neue Dinge zu entdecken. Manchmal wagt die Band den Schritt in die Gefilde des Gothic Rocks einzutauchen. Dazu aber später mehr!

Der Titel „Amoretum Vol. 1“ ist ein Kunstwort und setzt sich aus den Worten Amor und Aboretum zusammen, und steht für einen Schutzgarten und eine Keimzelle der Liebe. Die Songs bewegen sich dann thematisch auch um die Auseinandersetzung mit Furcht, Hass und Ablehnung auf der einen Seite sowie Liebe, Empathie, Hinwendung und Licht auf der anderen Seite.
Dieses Themenspektrum wird durch die aktuelle Nachrichtenlage, in der Trumpeltiere in Präsidentenerscheinung, Arschgeigen für Deutschland, soziale Ungerechtigkeiten und Flüchtlingskrise leider immer noch die täglichen Nachrichten bestimmen.

Die aufgestaute Wut der Black Space Riders kommt dann auch direkt im ersten Song „Lovely lovelie“ zum Vorschein. Zunächst steigt die Band musikalisch noch verhalten ein, zur Hälfte des Liedes legt die Band den Härteschalter um und schaltet ein paar Gänge hoch. Aus den feinen Gitarrenlinien werden plötzlich dicke Riffs und der Gesang wird zu Growls.

„Another Sort Of Homecoming“ nimmt den Faden auf und es mit ziemlich doomiger Schlagseite weiter, der Song ist anstrengend und fordert den Zuhörer heraus. Es braucht ein paar Durchläufe bis man mit „„Another Sort Of Homecoming“ so richtig warm wird.

Und da sind wir auch schon bei den Gothic-Klängen. Gut, eine richtige musikalisch dunkle Seele würde den Vergleich wohl nicht ziehen, ich erlaube mir das aber trotzdem. Hypermelodisch – musikalisch und gesanglich, die feinen Gitarrenmelodien bleiben sofort hängen! Klasse.

„Come And Follow“ ist ein Stück welches eher im Post Rock verortet ist. Die typischen Gitarrenwände treffen hier auf genreuntypische Gangshouts. Ungewöhnlich und klasse!

„Amoretum Vol. 1“ ist ein sehr gutes Album, vielleicht der beste Longplayer der Münsteraner. Abwechslungsreicht, thematisch interessant aufgestellt und mit Ausblick auf eine Fortsetzung!

 

1. Lovely lovelie
2. Another sort of homecoming
3. Soul shelter (Inside of me)
4. Movements
5. Come and follow
6. Friends are falling
7. Fire! Fire! (death of a giant)
8. Fellow peacemakers

4.5