Black Sabbath – The Ultimate Collection (Sanctuary / BMG, 28.10.2016)

Fucking Black Sabbath! Die Ursuppe auch in unserm Mag beliebten Stoner, Doom und Sludge Metals und natürlich des ganz klassischen Schwermetalls. Die von den Herren Osbourne, Iommi, Butler und Ward beeinflussten Bands sind Legion. Die Meister des schweren Riffs wollen sich nun von den Brettern die die Welt bedeuten verabschieden. Die endgültige (?) Tour läuft. Und das Weihnachtsgeschäft steht auch vor der Tür. Klar, das ist doch ein guter Zeitpunkt von den Rechteinhabern der Songs, noch einmal auf die Geschichte der Band zurück zu blicken.

„The Ultimate Collection“ ist eine weitere „Best Of“. Nur ultimativ ist sie keineswegs. Der Titel also: reichlich misslungen. Warum? Ganz klar, hier werden die Jahre nach 1978 ausgeklammert und die Klassiker bei denen Ronnie James Dio, Ian Gillan oder auch Tony Martin hinter dem Mikro standen komplett verschwiegen. Selbst des Ozzy-Comback „13“ findet keine Erwähnung. Schade.

Ansonsten präsentiert man natürlich schone einen schönen Rückblick auf die ersten sieben Alben, auf denen man seinen ganz eigenen Sound kultivierte, der sich anfangs ganz klar aus dem Blues speiste, der aber auch durch das jazzige Schlagzeugspiel Wards richtig spannend wurde. Und da war natürlich das düstere Flair, das die Hippie-Bagage laut schreiend vom Hof rennen ließ. Rifflastig war das Ganze, nicht melodienverliebt. „Iron Man“, „N.I.B.“, „Snowblind“, „Sweat Leaf“, „Symptom of the Universe“, „Sabbath Bloody Sabbath“, und und und… Jede Nummer wie ein Donnerhall.

Neulinge dürften überrascht sein, wie abwechslungsreich die Truppe doch war. Neben schweren, schleppenden, dem Doom vorgreifenden Songs, gibt es auch locker und leichte Nummern wie „After Forever“, proggig angehauchtes á la „Spiral Architect“ oder schon regelrecht poppiges wie die beiden Klaviernummern „Changes“ und „It’s alright“ (gesungen von Bill Ward). Schade, dass man die beiden Kifferballaden „Solitude“ und „Planet Caravan“ außen vor ließ.

Viele Wünsche bleiben in Sachen Songs jedenfalls nicht offen. Die beiden CDs (ab 18.11. gibt es auch eine 4er-Vinyl-Version) sind mit knapp zweieinhalb Stunden gut gefüllt. Doch statt ein paar Nummern der letzten beiden Alben vor Ozzys Ausstieg wären „Supernaut“ und „Sabra Cadabra“ nett gewesen. Aber egal. Neulinge (gibt es die hier überhaupt?!) finden jedenfalls genügend Material, um in Black Sabbath einzutauchen. Der angeblich noch einmal remasterte Sound passt. Dynamik ist da und rauschen tut nix. Aber das war ja auch bei den Remaster-Versionen vorher der Fall. Dafür sind Verpackung und Booklet wenig spektakulär und letzteres ziemlich lieblos. Hier wäre definitiv mehr drin gewesen.

Wie gesagt, eben doch nicht „ultimativ“, aber eine lässige Songsammlung, die man sich schon mal gönnen kann. Oder am besten gleich die alten Platten mit Ozzy. Und danach mit „Heaven and Hell“ weiter in das nächste Kapitel starten…

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Trackliste:

– CD1:
1. Paranoid
2. Never Say Die
3. Iron Man
4. Black Sabbath
5. Children Of The Grave
6. Fairies Wear Boots
7. Changes
8. Rat Salad
9. Sweet Leaf
10. War Pigs
11. Sabbath Bloody Sabbath
12. Hole In The Sky
13. Symptom Of The Universe
14. Spiral Architect
15. Rock ‘N’ Roll Doctor

– CD2:
1. Dirty Women
2. Evil Woman, Don’t Play Your Games With Me
3. A Hard Road
4. Lord Of This World
5. Into The Void
6. Behind The Wall Of Sleep
7. Snowblind
8. Tomorrow’s Dream
9. The Wizard
10. N.I.B.
11. Electric Funeral
12. Embryo
13. Killing Yourself To Live
14. Am I Going Insane
15. Wicked World
16. It’s Alright

4.5