Big Dust – Pewter & Carbon (Minimum Records, 08.06.2018)

Die Dänen Big Dust veröffentlichen mit „Pewter & Carbon“ ihr zweites Album. Und es klingt irgendwie spannend…

Es startet angenehm düster mit einem wummernden, synthetischen Rhythmus, flirrende Synthie-Linien sorgen für Atmosphäre und dann setzt auch schon der Gesang ein. Na, wenn man sich da mal nicht an die großartigen Briten Archive erinnert. Das war aber noch nicht alles. Twang-artige Gitarren schieben das Ganze mit einer Portion Straßenstaub an. Sehr interessant und eine gute Einstimmung darauf, dass man es hier nicht mit einem besonders leicht zuordenbarem 08/15-Album zu tun hat.

Big Dust bieten eine Symbiose als altmodischen, bisweilen kratzenden Synthesizer-Klängen und bodenständigen, warmen Rockklängen. Ihr Songwriting geht dabei nicht immer den einfachsten Weg, auch wenn man sich zwischendurch nicht scheut, mal am Pop-Kelch zu nippen. „I Know Where You Are“ klingt so zum Beispiel nach guten alten 80er-Wave-Pop – melodisch, eingängig und durchaus charmant. „Beat Yourself A Pulp“ erinnert in Sachen Melodieführung etwas an die Beatles, aber ohne, dass man allzu plakative Hooks in die Nummern integriert hat. Nicht schlecht.

Aber nicht alles auf „Pewter & Carbon“ geht so schnell ins Ohr. Manches klingt vielleicht sogar etwas befremdlich oder seltsam. „Gum“ zum Beispiel mit seinem lautmalerisch tänzelnden Refrain oder das düstere, altmodisch klingende „Sphere“. Dafür gefällt „The Stoning“. Die Nummer strahlt eine düstere Faszination aus und ihr wohnt durchaus Soundtrack-Charakter inne. Auch interessant, wie bei „Presence“ Dramatik, straightes Songwriting und ein tiefgehender Refrain zusammengeht.

Mit dem freundlichen „Carbon“ endet ein interessantes, stilistisch relativ eigenes Album, in das man sich allerdings erst einhören muss.

Trackliste:
1. When You Dance
2. Beat Yourself To A Pulp
3. Sphere
4. The Stoning
5. I Know Where You Are
6. Presence
7. You Slow Me Down
8. Gum
9. Carbon

3.8