Ben Folds – What Matters Most (New West Records, 02.06.2023)

Es ist tatsächlich schon geschlagene acht Jahre her, dass Ben Folds sein letztes Studioalbum „So There“ veröffentlichte. Das war vor allem deshalb spannend, da er mir dem Ensemble yMusic was Neues probierte. Nachhaltig festsetzen konnten sich die Songs allerdings nicht. Da hat „What Matters Most“ schon bessere Karten.

Auf Ben Folds neuem Werk ist die Leichtigkeit seiner Highlight-Alben „Rocking The Suburbs“ und „Songs For Silverman“ endlich wieder zurück, wobei das etwas seltsam klingende „But Wait, There’s More“ im Electronica-Gewand noch ein wenig auf die falsche Fährte lenkte. Aber alsbald ist sie wieder da, die Mischung aus fröhlich wirkenden Songs mit bissigen Texten und ehrlich melancholischen Balladen, wie sie nur Herr Folds schreibt.

„What Matters Most“ wimmelt von feinen Piano-Popsongs, wahren Ohrenschmeichlern. Auch wenn das Album gerade in der Mitte nicht so sehr mitreißt, verwöhnen einen die Lieder davor und danach umso mehr. „Exhausting Lover“ mit seinem großen Refrain, das Jazzbar-mäßige „Kristine From The 7th Grade“, das anfangs verhalten perlende „Paddleboat“ oder auch freundliche „Moments“ als Abschluss – hier hört man gerne hin.

Tritt Ben Folds nach dem Abschied von Elton John jetzt das Erbe als des Pianopoppers an? Ne, dafür ist der US-Amerikaner nach wie vor ein ganzes Stück zu spleenig. Und das beweist „What Matters Most“ auf typische Art und Weise. Und das ist auch gut so!

 

Trackliste:
1. But Wait, There s More
2. Clouds With Ellipses
3. Exhausting Lover
4. Fragile
5. Kristine From The 7th Grade
6. Back To Anonymous
7. Winslow Gardens
8. Paddleboat
9. What Matters Most
10. Moments

 

 

Photo-Credit: Alysse Galkjen

 

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