Barricade – Waker (Black Grain Records, 30.09.2016)

Boah, das Ding hier klingt aber mal wieder echt rabiat und gemein. Ein 40-miütiger Trip gefüllt mit Wut, Frustration, Verlust und Verzweiflung. Kampfeslustig und mit „Mittelfinger inside“. Die düstere, die Welt verschlingende Gegenwart wurde hier in Musik gegossen.

Dass man also nicht mit Samthandschuhen angefasst wird, dürfte klar sein. Die Dänen Barricade klingen auf ihrem zweiten Album „Waker“ äußerst rau und angepisst. Die Musik selbst: dunkel und rabiat. Am ehesten würde man die Truppe ins Sludge-Fach packen. Die Grooves sind heavy und tonnenschwer. Allerdings trägt man einen nicht zu verachtenden Hardcore-Anteil in sich. Denn im Schneckentempo geht es nicht gerade zu.

Dazu passt auch der Gesang der zwischen tiefem, growligem Gekeife und angepissten, manchmal auch emotional aufgeladenem Hardcore-Singsang pendelt. Anfangs möchte man den Sänger fast bitten, er solle sich doch mal für eines davon entscheiden. Aber Nummer für Nummer findet man es immer passender, so dass sich am Ende das spezielle Flair der Platte ergibt.

Die Songs sind meist recht straff arrangiert, wenn man von den teilweise längeren, den Hörer in Ruhe wiegenden Intros absieht. Sie peitschen auf, schmeißen den Hörer in den Dreck, während man selbst im Morast kniet in die Worte in den Himmel hinaus schreit. Leider geht den Nummern ein wenig ein besonderer Wiederkennungswert ab, bzw. man wünscht sich die eine oder andere Hook mehr. Aber als Ganzes funktioniert „Waker“ recht gut. Vor allem weil Attitüde und Performance stimmen.

barricade-waker

Trackliste:
1. Axefinder
2. Tartarus: The Oath
3. Tartarus
4. Devoured
5. Imperial Eagle
6. Forged by Thieves
7. Juggernaut
8. Salve the Fire
9. Low on Ice
10. The Pale

Slave the Fire – Barricade from Barricade on Vimeo.

3.8