AUA – Painkiller No. 1 (Crazysane Records, 08.11.2024)

Zum letzten Album des Duos AUA schrieb ich: „The Damaged Organ“ ist ein nettes Stück Musik zwischen Experiment, Klangkunst und Eingängigkeit. Und genau dort setzen Fabian Bremer und Henrik Eichmann mit „Painkiller No. 1“ wieder an. Dieses Mal erfreulicherweise mit einem stärkeren Fokus auf besser ausgearbeitet Songs, die bisweilen trotz der teils abenteuerlichen Klangkulisse sogar recht eingängig sein können.

Das beginnt schon mit dem Titeltrack, der mit synthpoppigem Flair und introvertiertem Gesang ein angenehmes Retro-Feeling mit sich bringt, sowie mit einem lässig pluckernden Beat und einer kleinen Melodie gefällt. Stilistisch bleiben AUA hier schon schwerlich zu fassen. Man findet im Sound der Band viele Elemente, die man sonst im Kraut- und Psychedelic-Rock verorten würde. Aber dann sind da wieder diese Pop-Referenzen sowie wavige Anflüge. Und dazwischen dürfen auch mal Gitarrentöne herrlich kratzen.

Dabei setzt man mit jedem Stück leicht andere Schwerpunkte, was für ein abwechslungsreiches Klangbild sorgt und auf der einen Seite düster-maschinell Treibendes wie „Allies“, auf der anderen lethargisch Atmosphärisches wie „No One Calls“ serviert. Und dazwischen Verhuschtes mit psychedelischer Kante („White Sharks“) oder nervös Roboterhaftes („Walking Mystery“). Was aber alle Stücke eint: normal oder nach Schema F klingt hier kaum etwas.

Das sorgt dafür, dass die Musik von AUA weiterhin nicht so leicht zu fassen ist und eher was für Spezialisten bleibt. Aber das muss ja nichts Schlechtes sein, oder?

 

Trackliste:
1. Painkiller No.1
2. Allies
3. Scenes of Quiet Life
4. Disconnected Bliss
5. Walking Mystery
6. White Sharks
7. Glowing One, Pt.3
8. Moon Presence
9. Terminal
10. No One Calls

 

3.8