And So I Watch You From Afar – Megafauna (Pelagic Records, 09.08.2024)

„Megafauna“, das bereits achte Album von And So I Watch You From Afar (kurz ASIWYFA), kann man noch als quasi Nachwehen zur Corona-Pandemie sehen. In Zeiten des Lockdowns brachte man Stücke zusammen, die zwei Punkte ihrer nordirischen Heimat umschreiben: die natürliche Küstenlandschaft von Portrush sowie das pulsierende Stadtleben von Belfast. Und das schlägt sich durchaus im instrumentalen Rock des Quartetts nieder.

Zum einen hätte man hier wilden, energiegeladenen, fast schon Mathrock, zum anderen elegische Postrockanteile. Beides bringt man mit viel Livefeeling und Tiefe in Stücken wie „North Coast Megafauna“ und dem Doppelschlag „Mother Belfast“ zusammen. Spannend ist es auch wenn, wie zum Beispiel bei „Do Mór“, Prog-Irrsinn auf lässig-feine Grooves treffen.

„Megafauna“ wird durchaus auch in den wilden Momenten von einer gewissen Entspanntheit umweht, die ziemlich gefällt, was in einem komplett zurückgenommenen Track wie „Any Joy“ mündet, während man bei „Button Days“ Noise auf Coolness treffen lässt.

ASIWYFA haben ein recht schmackhaftes Menü zubereitet, das weit über das übliche Postrock-Genre hinausreicht. Lediglich der melancholisch anwachsende Abschluss „Me And Dunbar“ nähert sich an Kollegen wie Mono an. Ansonsten haben die vier Herren noch viel mehr zu bieten.

Gutes Ding!

 

Trackliste:
1. North Coast Megafauna
2. Do Mór
3. Gallery Of Honour
4. Mother Belfast (Part 1)
5. Mother Belfast (Part 2)
6. Years Ago
7. Any Joy
8. Button Days
9. Me And Dunbar

 

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