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Arises – System (Feel The Voice/SAOL, 06.09.2019)

Überwachung, Kontrolle, Gewalt – das sind Themen mit denen sich das Quartett Arises auf seinem Debütalbum beschäftigt. Dem Ganzen liegt nämlich ein dystopisches Konzept zugrunde, welches nicht von ungefähr an erschreckende Literaturklassiker wie „1984“ und „Schöne neue Welt“ erinnert.

Ob man hier seine Vergangenheit in einem ehemals kommunistischen Land und den Wunsch nie wieder dorthin zurückzukehren schildert? Arises stammen zumindest aus der immer noch jungen Demokratie Kroatien. Und ihr Sound steht voll und ganz im Hier und Heute. Irgendwie zwischen modernem Thrash und Melodic Death Metal. Wilde Stakkatos wechseln sich mit großen, melodischen Refrains ab. Die Formel mag mittlerweile etwas ausgelutscht wirken. Arisis umschiffen aber recht selbstbewusst jedwede Core-Klischees und trotz stets ähnlicher Songwriting-Herangehensweise klingen die Songs doch irgendwie abwechslungsreich.

Man merkt, dass hier Musiker am Werk sind, welche auch schon in anderen Gruppen Erfahrungen gesammelt haben. Ergebnis sind auf der einen Seite Hit-Knaller im Soilwork-Format wie „Jericho“ oder auch längere, Haken schlagende Tracks wie der Rausschmeißer „I Am One“. Hin und wieder gibt es etwas Hymnenhaftigkeit („Terror Done“) oder derb heavy und aggressive Nummern („Shallow“).

Das Energielevel ist durchgehend hoch, aber manchmal könnte ein Plus an Griffigkeit nicht schaden. Aber am Ende ist „System“ doch eine angenehme Überraschung. Man sollte sich vom hässlichen Cover nicht täuschen lassen. Denn das hier ist kein Billigschrott!

 

Trackliste:
1. Built to Fall
2. Shallow
3. System Corrupt
4. Terror Done
5. Confession
6. Jericho
7. Probe the Bloodline
8. Gunshot Melodies
9. I Am One

3.7