Photo-Credit: Katja Kuhl

Arch Enemy – Blood Dynasty (Century Media, 28.03.2025)

Schon bei den letzten Arch-Enemy-Alben habe ich mich immer ein wenig gefragt, ob man das noch unter Melodic Death Metal einsortieren kann. Melodic – klar, auf jeden Fall, die Death-Metal-Schublade würde ich für Arch Enemy aber nur noch bedingt aufmachen.

Klar gibt es die donnernden und brutal harten Blastattacken noch immer, doch der Sound der Band hat sich in den letzten Jahren doch ein wenig erweitert. Power-Metal, Hardrock- und Hardcore-Einflüsse kommen doch immer vermehrt durch. Alissa White-Gluz setzt ihre cleane Gesangsstimme auch immer besser ein. Zum Glück vergisst sie aber auch das Brüllen nicht. Im direkten Vergleich zum Vorgänger „Deceivers“ würde ich sagen, das Verhältnis Growls vs. Clean-Gesang hat sich gehalten und ist nicht weiter in die eine oder andere Richtung verrutscht.

„Dream Stealer“ macht den Anfang und Arch Enemy setzen direkt ein Ausrufezeichen. Das Riffgewitter ist ziemlich geil, die Rhythmusabteilung ballert ordentlich los und White-Gluz rotzt die Lyrics mal so richtig fies raus. Gut! „Illuminate The Path“ nimmt dann ein wenig Spannung raus, der Gesang ist variabel angelegt. Im Refrain clean, der Rest geht direkt ins Gesicht.

Der Titelsong „Blood Dynasty“ ist mein Highlight. Der Track ist fast schon ein wenig poppig angelegt. Die eröffnende Melodie sitzt zumindest direkt im Ohr. “Paper Tiger” hat ein wenig was von 80er Jahre Hardrock/Metal. Galoppierende Gitarrenriffs und schneidende Soli bestimmen den Song. Das folgende „Vivre Libre“ ist ziemlich aus der Art gefallen. Sehr ruhig und Alissa White-Gluz singt hier ausschließlich clean, da merkt man dann aber auch, dass ihren Stärken doch eher im härteren Gesang liegen. Mit „The Pendulum“ und „Liars & Thieves“ gibt es nochmal ein paar auf die Glocke.

„Blood Dynasty“ ist ein gelungenes Album, im direkten Vergleich würde ich aber den Vorgänger „Deceivers“ minimal vorziehen!

 

1. Dream Stealer
2. Illuminate the Path
3. March of the Miscreants
4. A Million Suns
5. Don’t Look Down
6. Presage
7. Blood Dynasty
8. Paper Tiger
9. Vivre Libre
10. The Pendulum
11. Liars & Thieves

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