April Art – Pokerface (April Art/Brainstorm, 30.09.2022)

„Rise & Fall“, das Debüt der Gießner April Art, klang vielversprechend. Löst das Quartett mit „Pokerface“ jetzt dieses Versprechen ein, nicht bloß eine hoffnungsvolle neue Band im alternativen Rockbereich zu sein, sondern eine echte Größe zu werden? Könnte durchaus möglich sein. Denn das Ding knallt ordentlich!

Zwar weckt die Band um die quirlige Sängerin Lisa-Marie Waltz durchaus Erinnerungen an den alten Crossover-Sound von z.B. den Guano Apes. Doch April Art klingen trotzdem frisch und modern. Kerniger Rock mit teils metallischer Härte, viel basslatigem Groove mit teilweise schon fast Djent-Anleihen, etwas elektronischen Spielereien, um den eigenen Sound Würze zu geben und einer klasse rauen Stimme, welche die Songs mit unheimlicher Power nach vorne trägt. Dazu ist das Songwriting knackig, geradeaus nach vorne, mit Bedacht auf Eingängigkeit und Fokus darauf, sehr schnell auf den Punkt zu kommen.

Letzteres hat Vor- und Nachteile. Aber so schreibt man Hits und davon haben April Art einige auf ihrem zweiten Album mit an Bord. Der aggressive Titeltrick ist gleich einer, genauso wie das derb rockende „Sky Is The Limit“ (wohl das Motto der Band) oder der wummernde Crossover-Track „Superhero“. Dabei treffen eindeutig poppige Elemente auf viel Wucht. Das wird derzeit ja gerne genommen.

April Art bemühen sich dabei durchaus um Abwechslung. „Warrior“ trägt ein wenig melancholische Züge in sich, „Try“ kombiniert Sprechgesang mit einem Hauch Elektronik und das ruhigere „Leave It Behind“ gibt sich fast schon als hymnischer Popsong. Hat was.

Hier werden keine Gefangenen gemacht. April Art wollen mit viel Energie hoch hinaus und das hört man. Dementsprechend hochwertig wurde das Album produziert und auf den Punkt arrangiert.

 

Trackliste:
1. POKERFACE
2. Change
3. Interlude: Manifest
4. Rising High
5. Sky Is The Limit
6. Warrior
7. My Way
8. Interlude: Leave It Behind
9. See The Light
10. Start Over
11. Interlude: Letters
12. Superhero
13. Try
14. Leave It Behind
15. Headline

 

3.9