Angry White Elephant – Vs. the wooden Cobra (Woodhouse Records, 07.04.2017)

Es soll ja bekanntlich noch Wunder geben, nun eröffnen wir euch etwas aus der Rubrik unverhofft kommt oft. Metal-Fans der 70er, 80er und frühen 90er Jahre sollten jetzt besser wegschauen und weghören, hier kommt eine Band aus dem Bereich Nu Metal. Richtig gehört, alle die das Genre bereits abgeschrieben haben sollten jetzt die Ohren spitzen. Am 07.04.2017 erscheint das Debütalbum „Vs. the wooden Cobra“ von Angry White Elephant.

Stimmt eure Gitarren auf Dropped-D und holt den fünfsaitigen Bass wieder raus, Nu Metal ist zurück und dieses Mal kommt die Band nicht aus den USA, sondern aus Deutschland. Mit „Vs. the wooden Cobra“ grenzen sich die sechs Dortmunder von allem ab, was auch nur im Entferntesten interessant für die Musikindustrie sein könnte. Und warum auch nicht? Zur Jahrtausendwende begeisterte Nu Metal eine ganze Generation mit seinem Crossover-Sound aus Metal und Hip Hop (dabei dachte man Anfang/Mitte der 90er wäre die Sache mit RATM, Clawfinger, H-Blockx & Co. schon durch gewesen… – Anm.d.Red.). Sehr zum Ärger eingefleischter Metal-und Hip Hop Fans, die lieber in ihrer Schublade blieben. Angry White Elephant hat wieder etwas zurückgerufen, was lange verloren geglaubt war. Das Album erinnert an frühere Zeiten, die ihren Ursprung auch schon vor über 20 Jahren hatten, jedoch klingt „Vs. the wooden Cobra“ keineswegs altbacken oder stumpf abgekupfert. Der Sound von Angry White Elephant ist ziemlich einzigartig. Ist der Song „Frontflip“ eher ein typischer Nu Metal-Sound, wie man es von früher gewohnt ist, so überwiegt beim Song „The Hive“ ein Soundensemble, welches man eher vom Progressive Metal kennt. Clear Voice Gesang und Shouting beleben die Songs mit kraftvollen Passagen, lassen aber auch Platz für ruhigere Momente. Dazu die, für Nu Metal, typischen Scratching-Elemente verpassen „Vs. the wooden Cobra“ einen schmerzlich vermissten Sound. Die Texte sind gesellschaftskritisch in vielen Ebenen, jedoch verzichten Angry White Elephant auf versteckte oder unterschwellige Statements sondern packen das Übel direkt an der Wurzel. Der herrschende Druck, sein Dasein gesellschaftskonform fristen zu müssen, sowie der Wahnsinn und die Gier aller großen Finanzinstitute, die skrupellos unkalkulierbare Risiken zur Profitsteigerung eingehen, sind nur einige Themen, die die Band aufgreift.

Zum Abschluss lässt sich sagen, dass Angry White Elephant ein Album erschaffen haben, welches klassischen Nu Metal gut mit dem eigenen Stil vereint. Das Ergebnis kann sich sehen lassen und lässt auf mehr hoffen.

  1. Intro
  2. Gluttony
  3. Frontflip
  4. Self Ignition
  5. Scarz
  6. Deff People
  7. Rebel Assault
  8. The Hive
  9. Spyrograph
  10. Nightmare On Wallstreet
  11. Dortmund Dropkick
  12. vs. The Wooden Cobra
  13. Rainmaker

 

http://www.angrywhiteelephant.de/

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4.7