Amoral – In sequence (G-Records/Rough Trade, 5.2.2016)

Helsinki ist nicht gerade das Progessive-Metal Mekka, aber mit AMORAL wohnt dort eine interessante Band, die jetzt bereits hier ihr 7. Album vorlegt. Stilistisch enfernt von ihren Ursprüngen, haben sich die Mannen ihren Ur-Growler wieder ans Mikro geholt um als Duett mehr Abwechslung in die Vocal-Abteilung zu bekommen. Cleaner Gesang gepaart mit Growls ist nichts neues, passt aber perfekt zur Musik von AMORAL. More ist more – sagt der gute alte Yngwie ja auch immer.

Langweilig ist die Scheibe keineswegs. Man nehme nur die ersten 3 Tracks. Ein langes Intro geht in ein atmosphärisch getragenes Stück, welches mich von der Stimmung sehr an AMORPHIS erinnert, Track 2 ist da wesentlich metallischer im Midtempo Bereich. Hier kommen auch die Growls zum Einsatz. Im dritten Track ” betrayal” gibts überraschenderweise Blastparts, dann aber Tempowechsel und auch cleanen Gesang mit Growls im Wechsel. Sehr toll gemacht ohne überladen zu wirken, hier kann man auch mal von progressive sprechen. Die Gitarrenarbeit ist ebenfalls exzellent.

Die Produkton hätte etwas transparenter ausfallen können, ist aber unterm Strich sehr gut.

Amoral In Sequence (Album)

Diese unterschiedlichen Tempi und Stimmungen der Songs machen das Album wirklich interessant und lassen keine Langeweile aufkommen. Gerade hat man sich an etwas ruhiges, episches gewöhnt, kommt einen Track später das volle Brett mit Growlgesang um die Ecke um dann gleich wieder melodisch zu werden. Auch die Synthies sind dezent und auf dem Punkt eingesetzt und untermalen die Stimmung perfekt. Zwischendurch geile kleine Gitarren/Schlagzeug Spielereien, da lacht das Musikerherz.

“Sounds of home” ist einfach nur zum zurücklehnen und geniessen, toller Gesang.

So zieht sich die Vielfältigkeit durch das ganze Album und man ist permanent gespannt, was als nächstet kommt. Vielleicht stellt sich genau die Abwechslung für AMORAL als Problem da. Der Stil steht irgendwie zwischen allem und die Fangruppen mögen vielleicht Probleme haben. Aber hey, genau das macht doch den Reiz aus. Weg mit den Schubladen und geniessen.

Von mir Daumen hoch – unbedingt antesten!!

AMORAL website

 

amoral_2015

Tracklist:

  1. In Sequence (Prologue)
  2. Rude Awakening
  3. The Betrayal
  4. Sounds Of Home
  5. The Next One To Go
  6. Helping Hands
  7. Defuse The Past
  8. From The Beginning (The Note Part 2)
4.5