Die Schweizer Amethyst spielen einen Sound, der altmodischer nicht sein könnte. Trotzdem – oder wahrscheinlich genau deswegen – konnte man bereits vor zwei Jahren mit der EP „Rock Nights“ so einige (offene) Türen im Metal-Underground einrennen. Passt ja vielleicht auch wieder in Zeiten, in denen es „en vogue“ ist, dass der Blick mehr nach hinten, als nach vorne geht. Aber genug davon, kommen wir zur Musik.
Und die macht durchaus Laune, was vor allem an der spritzigen Herangehensweise liegt. Denn man kann hier fünf richtigen Überzeugungstätern beim Musizieren zuhören. Denn spektakulär an sich ist der Sound nicht wirklich. Nehmen wir Hardrock der 70er mit dezenter Thin-Lizzy-Schlagseite und mixen ihn mit dem Flair von NWOBHM-Granden wie Demon oder den frühen Iron Maiden, dann hat man ungefähr das, was bei Amethyst aus den Lautsprechern kommt. Schön bodenständig rockig, mit feinen, verspielten Gitarrenläufen und nicht zu plakativ aufdringlich.
Das läuft gut rein, auch wenn kein klassischer Hit dabei ist, der sich nach vorne drängt. Macht auch nix, es gefällt dem Quintett zuzuhören. Da die Produktion bewusst auf oldschool getrimmt ist und sich nach analoger Aufnahme anhört (was es aber nicht ist) anhört, ergibt sich ein stimmiges Gesamtbild.
Wer einen Anspieltipp braucht, nimmt vielleicht das geradlinige „Rock Knights“, das melodisch weiter ausgelegte „Queen Of A Thousand Burning Heart“ oder das launige „Stand Up And Fight“. Damit hat man das Repertoire von Amethyst gut abgedeckt. Wessen Augen dann glänzen, sollte bei „Throw Down The Gauntlet“ zweifelsfrei zugreifen!
Trackliste:
1. Embers On The Loose
2. Stand Up And Fight
3. Won’t Do It Again
4. Running Out of Time
5. Rock Knights
6. Queen Of A Thousand Burning Hearts
7. Take Me Away
8. Serenade (Under The Rising Moon)