Almanac – Kingslayer (Nuclear Blast, 24.11.2017)

Der Split der damaligen Rage-Formation hat mich doch sehr überrascht. Schaut man aber mal auf die Veröffentlichungen von Peavy Wagner und seinem ehemaligen Sidekick Victor Smolski, dann dürfte die Trennung für beide Parteien der richtige Weg gewesen sein. Rage ist wieder deutlich auf traditionelleren Wegen unterwegs und Smolski haut nun mit seiner Band Almanac das zweite Album heraus. Wieder ist bombastischer Power Metal angesagt.

Beim Titel „Kingslayer“ musste ich spontan an die Buch- und TV-Serie “Game Of Thrones” denken, schließlich gibt es auch dort einen Charakter der sich mit dem Spitznamen „Köngismörder“ schmücken darf. Tatsächlich greift auch der Promotext die “Game Of Thrones”-Vorlage auf. Allerdings nur um klarzustellen, dass man sich lieber mit einer eigenen Geschichte über das „um die Ecken bringen“ von Königen und Despoten beschäftigt. Nun denn…

Wie auch schon auf dem ersten Album „Tsar“ ist das musikalische Aushängeschild der Band ihre Besetzung. Mit David Readman, Andy B. Franck und Jeannette Marchewka hat die Band direkt drei gleichberechtige Leadsänger in ihren Reihen. Wie schon auf dem Debütalbum funktioniert dies auch auf „Kingslayer“ ganz hervorragend. Die drei Sänger tragen mit ihren wechselnden Tonlagen auch ordentlich zum Bombastfaktor der Band bei.

Allerdings klingt „Kingslayer“ ein wenig bodenständiger als sein Vorgänger, will heißen, es gibt weniger symphonisches Geknödel, dafür aber ein wenig mehr auf die Zwölf!

„Regicide“ ist der erste Track des Albums und hier zeigen Almanac schon, dass sie nicht in Schönheit sterben wollen, sondern ordentlich rocken! „Children Of The Sacred Path“ legt auch mit stolzem Tempo los, fette Gesänge, fette Riffs und fette Melodien.
Mit dieser „fetten“ Art das Album einzuspielen oder zu arrangieren geht über die gesamte Laufzeit weiter, und da liegt dann auch schon der Kritikpunkt, welchen ich anbringen möchte. Man hört sich ein wenig müde.

Es geht die ganze Zeit rund, hier ein Riff, hier ein Solo, da ein Chorgesang und dort rasende Rhythmik, da kann man ob der musikalischen Opulenz schon mal nach Luft schnappen.

Bitte nicht falsch verstehen, auf „Kingslayer“ sind zehn Songs, von denen neun absolut klasse sind, lediglich der Rauswerfer „Red Flag“ ist ein wenig bräsig ausgefallen.

Power-Metal-Fans werden das Album sehr mögen!

Regicide
Children Of The Sacred Path
Guilty As Charged
Hail To The King
Losing My Mind
Kingslayer
Kingdom Of The Blind
Headstrong
Last Farewell
Red Flag

 

Photo Credit: Michael Mai

3.9