All the Luck in the World – How the Ash felt (Humming Records, 12.11.2021)

Ich würde an dieser Stelle lügen, wenn All the Luck in the World für mich irgendeine Band wären, die ihre Art Indie Folk soviel mehr sind als die Hintergrundmusik für eure nächste Insta-Story. Diese irische Band, die sich mittlerweile die irische Natur gegen den Berliner Dschungel getauscht hat, begleitet mich seit dem Debut 2014. Und das nicht wegen dem Trend, plötzlich das Wort “Roadtrip” für Playlists bei Spotify zu  missbrauchen und einfach nur zum Oma in das Nachbardorf zu fahren, sondern wegen der akustisch analogen Entschleunigung.

Auch auf “How the Ash felt” war mit den Vorboten “Wave Poem” und “Only Avenues” sofort klar, dass der Umzug nach Berlin vielleicht persönlich, aber nicht musikalisch viele Veränderungen gebracht hat. Und das meine ich völlig positiv. Denn die drei Herren verstehen es wie wenige Andere mit minimalistischen, aber wunderschönen Melodien nie langweilig zu werden.

 

 

Für mich kommt außerdem dazu, dass ich für Fotojobs in der Pandemie direkt wieder die Rückbesinnung auf das Analoge gewonnen habe und das hat mich in der Arbeit unglaublich entschleunigt. Und genau dazu haben All the Luck in the World den passenden Soundtrack für mich gemacht. Denn alles was wir hier hören fühlt sich warm, entschleunigt und analog an.

Da stören auch die kleinen elektronischen Spielereien nicht, die das Bild am Ende sogar einfach nur rund machen.

Die Songs haben die eine bestimmte Melancholie im Gepäck. Egal worum es thematisch gerade geht. Diese Art Melancholie, die dich nicht runter zieht, sondern dich mitnimmt, dir auf die Schulter klopft, Kribbeln in den Bauch bringt und dir sagt “so schlimm ist alles am Ende nicht”.

All the Luck in the World waren vor der verdammten Pandemie schon mein Soundtrack um mit Gesicht im Wind auf dem Deich zu stehen und sind es jetzt mehr denn je. Danke dafür!

Von mir eine absolute Kaufempfehlung für die Freunde von dieser einen, bestimmten Art der Melancholie.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

  1. Five Feather
  2. Wave Poems
  3. Only Avenues
  4. Patterns
  5. Talons
  6. Holding my arms in
  7. Rue de L’enfer
  8. Hollowing
  9. Equinox
  10. Sparky
  11. I’ve been trying

 

 

Fotocredits: Anika Zachow

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