Alkymist – Alkymist (Indisciplinarian, 05.10.2018)

Das dänische Label Indisciplinarian beweist sich immer wieder als Trüffelsucher in der heimischen Underground-Szene. Mit dem Quartett Alkymist hat man auch wieder ein kleines Schätzchen entdeckt. Erst im Frühjahr wurde die Debüt-EP digital über Bandcamp veröffentlicht, jetzt schiebt man gleich ein ganzes Album nach. Die meisten der sechs Songs waren bereits auf der EP enthalten. Aber jetzt gibt es sie halt auch auf schmuckem Vinyl (CDs werden labelseitig, wie üblich, gar nicht mehr veröffentlicht).

Alkymist spielen Doom Metal. Düster, schleppend, hart. Was das Label als „progressive“ beschreibt, ist einfach ein künstlerischer Anspruch, welche nicht alle Truppen von dem Schlag an sich stellen. Keine Zurschaustellung instrumentaler Sportlichkeit. Klassische Songformate zum Beispiel? Fehlanzeige. Viel mehr spielt man sich in einen Fluss, der allerdings genügend Raum für atmosphärische Breaks und überraschend eingängige Hooks lässt.

Das ist auch gut so. Denn die Nummern der Truppe sind tendenziell eher lang. Neun bis zehn Minuten sind keine Seltenheit. Dafür entwickeln sich angenehme Spannungsbögen. Gerade das massive „Djinn“ oder das von der Stimmung etwas an Triptykon erinnernde „Paradise“ wissen gleich zu gefallen. Das ist etwas spirituell veranlagter Untergangs-Sound der feinsten Sorte, dem man sich komplett hingeben muss und in dem man fast verlieren kann.

Das Album wurde in einen satten und kantigen Sound gekleidet der glatt etwas Livefeeling verbreitet. Hier wurde also gute Arbeit am Mischpult geleistet. Für Doom-Freunde, die es nicht zu geradlinig möchten. durchaus ein Geheimtipp!

 

Trackliste:
1. Ghost
2. Djinn
3. Myling
4. Black Egypt II
5. Paradise
6. Serpent

 

4.2