Alessandra Rombolà – Out of the playground (SOFA, 21.04.2023)

Alessandra Rombolà ist eine klassisch ausgebildete Flötistin die in die experimentelle Musik eingestiegen ist und in den letzten knapp 25 Jahren neben einigen Soloalben auch Zusammenarbeiten mit Größen wie Ingar Zach vorgelegt hat.

Nun bringt sie mit “Out of the playground” ein weiteres Soloalbum heraus, das nur mit ihrem Hauptinstrument und Elektronik in Form von Effekten auskommt.

Experimentelle Musik die (mehr oder weniger) nur mit einem Instrument eingespielt wird, ist zumeist sehr anstrengend. Und ich persönlich finde, dass diese Regel besonders auf Blasinstrumente und hierbei ganz speziell für Flöte gilt – und das ist auch hier der Fall.

Das erste Stück „Répétition II“ besteht aus knapp acht Minuten in denen zumeist die selben Klangfolgen wiedergeben werden. Erzeugt werden diese aus verfremdeten Flötenklängen, die hier fast perkussiv wirken. Durch geschickte und interessante Überlagerungen entsteht eine starke Atmosphäre und das Ganze wirkt nicht wie ein Haufen zusammengemischter aber nicht zusammen funktionierender Töne. Ein durchaus interessanter und spannender Einstieg.

„The Ring“ erstreckt sich über neun Minuten und verbindet wiederum sehr spannende, perkussive Flötenklänge mit einer durchaus schönen Melodie und droneartigen Klängen, die meiner Meinung nach aus verfremdeten und originalen Flötenklängen besteht. Das Stück steigert sich in eine schöne Ambient-Landschaft, die den Hörer umspielt und auf eine kleine, verrückte Reise mitnimmt.

Das 10-Minuten-Stück „Répétition“ knüpft so gar nicht an den Opener an und bietet für mich leider nur eine Menge an interessanter, aber auch nerviger Flötenklänge. Schwierig.

„Breathing Rust and Clouds“ beginnt dann perkussiver, aber auch sehr fragil. Leider entwickelt auch dieses nicht so recht den Charme des zweiten Stückes. Es fehlt die Atmosphäre, vielleicht ein Drone oder irgendetwas, das die durchaus interessanten Klänge zu einer Einheit schweißt. Das hier ist keine reine Compenotrary-Musik, aber nah dran.

„Our Forbidden Land“ erstreckt sich über 25 Minuten und bietet einen sehr melodischen und atmosphärischen Einstieg. Flirrende Flötesnsounds, schwebende Flötensounds, Elektronik und eine verführerische, führende Flötenmelodie. Auf diesem Stück versteht die Musikerin es wieder, ihre ambiente Ader mit ihrer experimentellen in perfekten Einklang zu bringen. Ein großartiges auf und ab wogendes Stück mit einigen verstörenden Sounds aber einer insgesamt wunderbaren Atmosphäre.

So finden wir hier ein zweigeteiltes experimentelles Album für ein Soloinstrument: zum einen die wunderbaren in Ambientsounds eingebetteten Stücke zwei und fünf (und mit Einschränkungen den Opener), sowie die eher schwierigen Stücke drei und vier.

Insgesamt eine spannende Veröffentlichung.

 

  1. Répétition II
  2. The Ring
  3. Répétition
  4. Breathing Rust and Clouds
  5. Our Forbidden Land

 

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