Agnostic Front – Warriors / My Life – My Way (Nuclear Blast, 27.01.2017)

Agnostic Front dürfte eine der bekanntesten, wenn nicht die bekannteste aktive Hardcore-Band sein. 1982 gründete der Gitarrist Vinnie Stigma die Band. Ein Jahr später kam Sänger Roger Miret dazu. Die Band ist seit ihrem Bestehen klar in der Hardcore-Szene verwurzelt und hat diese ohne jede Fragen extrem geprägt. Ihre Musik war dabei stets offen für weitere Einflüsse. Je nachdem welche Platte man sich anhört sind merkliche Unterschiede zu erkennen. Teilweise sind die Veröffentlichungen sehr metallastig, andere Scheiben wiederum haben eher Oi! & Streetpunk-Einflüsse.
Bis zu ihrer Auflösung 1993 veröffentlichten Agnostic Front zunächst vier Alben und hatte in dieser Zeit mit zahlreichen Besetzungswechseln zu kämpfen. 1998 fand sich die Band erneut zusammen und veröffentlichte in dem Jahr mit “Something’s Gotta Give” die meiner Meinung nach stärkste und einflussreichste Platte der New Yorker Band. Es gibt wohl kaum jemanden, der irgendwelche Berührungen mit der Hardcoreszene hat, der nicht bei “From the East Coast to the West Coast – Gotta Gotta Go” mitgröhlen kann. Daneben findet sich mit „Crucefied“ eine der Szenehymnen schlechthin auf der Platte.

Nuclar Blast kombiniert nun zwei Agnostic Front Platten in der Label eigenen Classic Series zu einem schicken Paket.
Zum einen “Warriors” – erschienen 2007. Die Scheibe produzierte Madball-Sänger und Bruder von Roger Miret, Freddy Cricien. “Warriors” gehört zu den metallastigeren Platten der Band mit einem sehr hohen Thrash-Anteil. Die Lyrics sind dabei mit dem gewohnten Agnostic Front Pathos ausgestattet.

Als zweites “My life my way” (2011). Das Cover ist schon fast zuviel Klischee-Boots im Lorbeerkranz. Die Musik wieder weniger Metal als bei “Warriors” und etwas mehr zurück zu den Wurzeln.
Der bereits vorher angesprochene Pathos in den Texten ist natürlich wieder allgegenwärtig, man feiert die Szene und sich selbst. Das gefällt natürlich nicht jedem, aber das sind Agnostic Front.

Can’t look ahead without looking back
All the hard times gave me strength
I chose to follow my own path – my life my way!
I found a place where I can be me
You can say it’s destiny!
Either way I know it’s where I’m supposed to be
This one’s for the rebels!

If I die before I wake, if I make it to another day
This is my life, it’s my destiny – so I will do it my way!
If I fail or I succeed, if I make it through another day
It’s my life, it’s my destiny – so I will do it my way!

Ich finde eine Review zu Rereleases immer etwas schwierig, insbesondere wenn die Scheiben mir schon seit einigen Jahren bekannst sind. Man hört und beurteilt Platten einfach ganz anders, wenn man sie schon lange kennt. Daher eine vielleicht etwas kürzere Review als sonst. Für diejenigen, die Agnostic Front noch nicht kennen oder denen die beiden Platten in ihrer Sammlung fehlen kann ich nur raten zuzuschlagen. Zwei gute Scheiben zum Preis von einer – die Werbung an dieser Stelle tut mir leid, aber bei einer Review zu einem Special Release wie in diesem Fall muss auch dies mit beurteilt werden.

Meine Anspieltipps: “For My Family”, “Warriors” und “My Life My Way”

1.Addiction
2.Dead To Me
3.Outrage
4.Warriors
5.Black And Blue
6.Change Your Ways
7.For My Family
8.No Regrets
9.Revenge
10.We Want The Truth
11.By My Side
12.Come Alive
13.All These Years
14.Forgive Me Mother

 

1.City Street
2.More Than A Memory
3.Us Against The World
4.My Life My Way
5.That’s Life
6.Self Pride
7.Until The Day I Die
8.Now And Foreve
9.The Sacrifice
10.A Mi Manera
11.Your Worst Enemy
12.Empty Dreams
13.Time Has Come

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