Das Stockholmer Duo A Swarm Of The Sun startete einst im Riff-getriebenen Postmetal-Metier. Ihr viertes Album „An Empire“ enthält davon allerdings nur noch homöopathische Dosen. Vielmehr ist das 71-minütige Werk eine Reise durch sechs überlange, verträumte Klangwelten, die zum großen Teil eine enorme Ruhe ausstrahlen.
Erik Nilsson, Jakob Berglund und ihre Gäste lassen ihre Stücke langsam treiben, geben ihnen Zeit sich aufzubauen. Es hat schon was Ambient-haftes wenn das Duo verschiedene Drones und zart anklingende Melodien aufeinander treffen lassen. Ruhig eingeflochtener Gesang sorgt für etwas Menschliches, bockig aufbegehrende Riffs für Dynamik, bevor man im eigenen Sumpf ersäuft. Synthesizertexturen, Piano, Vibraphon, Harmonium, ein singende Säge, dazu Orgel, Posaunenklänge und Schlagzeug sind die Farbpalette mit denen A Swarm Of The Sun die melancholischen Klangwelten von „An Empire“ malen.
Dabei muss man sich darauf einlassen, denn es braucht Zeit sich darin zurechtzufinden. Schon der erste Track „This Will End In Fire“ baut sich nur sehr gemächlich auf, nimmt aber zum Ende hin eine stattliche Größe an. Immer wieder lässt man den Hörer in relativer Ruhe zurück, nur um ihn dann mit feinen Melodien einzuwickeln oder mit Bombast á la Mono aus der Lethargie zu reißen. Letzteres Stilmittel wird aber nur selten eingesetzt. Wenn aber, dann ist der Effekt umso einnehmender. Am besten funktioniert das im Vergleich zum Rest im relativ kurzen und aufwühlenden „The Burning Wall“.
Die Herzstücke sind allerdings die beiden 18-minütigen Epen „The Pyre“ und „Anthem“, die zu ausgedehnten Entdeckungsreisen in die kreative Welt von A Swarm Of The Sun einladen. Dabei wirkt die Band auf ihre Art und Weise kompromisslos, da sie ihre künstlerische Vision ohne Rücksicht ausleben und wenig auf Postrock- bzw. Postmetal-Formeln geben. Mal intim, dann hymnisch, mal niederschmetternd, mal lähmend – eine Allegorie auf ein modernes Leben auf Messers Schneide?
Trackliste:
1. This Will End In Fire
2. Heathen
3. The Pyre
4. An Empire
5. The Burning Wall
6. Anthem