WYRUZ – Judge And Jury (Battlegod, 09.09.2016)

Mit „Judge And Jury“ schmeißen die vier Norweger von WYRUZ nach 14 Jahren Bandbestehen ihr zweites Album auf den Markt. Immerhin vier Jahre nach dem Debutalbum „Fire At Will“ wobei die Norweger mit BATTLEGOD jetzt auch einen starken Partner im Rücken haben.

Stilistisch sind WYRUZ im Thrash Metal anzusiedeln wobei Death Metal Einflüsse definitiv nicht zu leugnen sind. Das hört man auch schon bei dem ersten Song der Scheibe. „Carved In Stone“ geht gleich mächtig vorwärts. Abgedrehte Licks mit Wah-Sound, verdammt fixe Drums und eine Stimme die einem Tom Angelripper Ehre macht sind eine klare Kampfansage! Dabei wird nicht einfach stumpf durch geballert. Atmosphärische Klangteppiche der Gitarren wechseln sich mit genretypischem Riffing ab.

„Cripple The Slave“ glänzt mit viel Soloarbeit an den Gitarren. Beladen mit vielen Blast Parts wird richtig Gas gegeben und die Double Bass Attacken lassen eine enorme Kondition erahnen. Im Laufe der Recording Sessions ist da wohl jemand den einen oder anderen Marathon gelaufen 😉

Wer als nächstes mit einer ruhigeren Nummer gerechnet hätte, der hat sich hart geschnitten. Das Tempo wird kein Stück zurückgenommen. Wie es den Gitarristen hier möglich gewesen ist noch Melodie unterzubringen ist mir ein Rätsel aber es hat verdammt gut funktioniert. Langweilig und eintönig ist anders. So entfährt mir am Ende von „The Final Sigh“ auch ein leises Seufzen.

Als wollten sie die Grenzen des machbaren sprengen, Hämmern die Jungs von WYRUZ sich auf ihren Instrumenten durch „Limitations“. Auch hier glänzen die Gitarreros mit toller Soloarbeit und bringen Abwechslung in das Geballer.

Ein bisschen grooviger geht es bei „Not The Enemy“ zu Werke.

„Wither“ überrascht mit einigen sehr unterschiedlichen Vocal Parts. Von fies bis clean und mehrstimmig ist alles dabei.  Wer den Jungs von WYRUZ Eintönigkeit vorwerfen möchte ist definitiv schief gewickelt.

Der Titelsong „Judge And Jury“ ist das absolute Glanzstück der Scheibe. Vielschichtig, abwechslungsreich und doch nicht übertrieben abgehoben. Mit Sicherheit können wir von der Band in Zukunft noch viel erwarten. Das, auf „Judge And Jury“ folgende „Hell“ sieht in Anbetracht dessen ein wenig blass aus.

„Desolation“ dagegen wirkt eher nicht trostlos sondern glänzt wieder mit schön eingestreuten Soli und Abwechslung in der Rhythmik. So macht Metal hören Spaß! Dafür sorgt dann auch gleich „Fury“ mit einem total abgedrehten Part der sich bestens dazu eignen würde, Live ordentlich die Matte zu schütteln. Naja, wie auch der ganze Rest der Scheibe…

„Public Enemy Nr. 1“ spielt bei den Highlights der Scheibe übrigens auch ganz vorne mit. Was hier abgeht gehört im Prinzip verboten. In etwas so wie aus der Reihe tanzen, denn genau das tut „No Serenity“.  Nicht das mir das egal sein sollte aber dieser Song fällt sowas von positiv aus der Reihe, dass das ruhig eine Erwähnung wert ist.

Der letzte Song der Scheibe ist „Scars“.  Ein würdiger Abschluss für so eine Hammer Scheibe und vor allem einer der dafür sorgt, dass man die Scheibe gleich noch einmal rotieren lässt. Wie ich jetzt noch eine ruhige Nacht kriegen soll ist mir allerdings ein Rätsel 😉

 

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Tracklist:

  1. Carved In Stone
  2. Cripple The Slave
  3. The Final Sigh
  4. Limitations
  5. Not The Enemy
  6. Wither
  7. Judge And Jury
  8. In Hell
  9. Desolation
  10. Fury
  11. Public Enemy Nr. 1
  12. No Serenity
  13. Scars

 

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4.5