Turbostaat – Abalonia (PIAS Germany/Rough Trade, 29.01.2016)

Es ist so weit… da ist das Dingen!

Vor knapp einem halben Jahr habe ich erstmals vom möglichen neuen Album der Flensburger Punkrocker von Turbostaat gehört und war sofort hellauf begeistert!

Und nun, Monate später liegt also „Abalonia“ vor mir und es ist um mich geschehen!

Die Scheibe ist für mich ein 100%iges 5 Sterne-Deluxe Album geworden, da kann ich gar nichts anderes sagen… und wer mich kennt der weiß, dass ich mich mit „Höchstbewertungen“ eigentlich normalerweise zurückhalte und ich im Moment gar nicht mehr sagen kann, welche Band zuletzt in den Genuss selbiger gekommen ist!

So, eigentlich wäre meine Rezension nun hiermit fertig… schnell noch eine Kaufempfehlung hinterher geschickt und gut ist!

Aber nein, so einfach mache ich es mir dann doch nicht!

Kurz vorab, so richtig aufmerksam bin ich auf die ehemaligen Husumer eigentlich erst mit dem letzten Album „Stadt der Angst“ geworden, welches mich vor zwei Jahren zu einer fast ähnlich euphorischen CD-Besprechung brachte… weshalb mir auch vorab klar war, dass der neue und damit sechste Longplayer wieder ein ähnlich hohes Niveau erreichen würde!

Und bereits beim ersten Durchgang bestätigt sich alles, was ich den Jungs von Turbostaat als Vorschusslorbeeren entgegengebracht habe!

Ruhiger und melancholischer als der Vorgänger aber voller versteckter, aber auch klarer Ansagen bzw. ausgestreckter Zeigefinger… es gibt ja nun mal aktuell so viele Wunden, die man zu verarzten hat und bei denen sich das Gefühl einschleicht, bald nicht mehr helfen zu können!

Nein, Turbostaat machen von je her keinen Punkrock voller „auf die Fresse“ Parolen, daher sollte man sich auch bei „Abalonia“ Zeit nehmen um den Worten von Jan genau zu folgen… „um die Ecke Denker“ sind hier wieder einmal herzlich willkommen!

Begriffe wie Stolz, Patriotismus, oder auch die Pegida-Bewegung werden zwar nicht direkt, aber auf schonungslose Art und Weise um- bzw. besungen und das ganze Staaten in der aktuellen Situation versagt haben, davon kann die Band das eine oder andere Lied singen.

Aber auch der kritische Umgang mit den heutigen Medien ist der Band ein Bedürfnis, was sie bei „Eisenmann“ klar zeigt und die „Arschgesichter“ dieser Welt haben ihren musikalischen Platz auf der Scheibe gefunden… genial!

Für mich ist „Abalonia“ politischer denn je… auch wenn „Stadt der Angst“ konkretere Aussagen machte und das neue Album die aktuellen Geschehnisse eher erzählerischer verarbeitet!

Wie schon oben erwähnt, eine absolute Kaufempfehlung von mir… und für mich jetzt schon der heißeste Anwärter auf das Punkalbum des Jahres!

 

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Tracklist:
1. Ruperts Gruen
2. Der Zeuge
3. Der Wels
4. Die Arschgesichter
5. Wolter
6. Eisenmann
7. Totmannknopf
8. Geistschwein
9. Die Toten
10. Abalonia

Turbostaat – HOMEPAGE

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