Striker – Stand In The Fire (SAOL, 05.02.2016)

Für die Aufnahmen ihres vierten Studioalbums griffen die Kanadier Striker – wie die meisten kleineren Metalbands auch – in die eigene Tasche, um es zu finanzieren. Und jetzt liegt es vor: Stand In The Fire.

Damit will es das Quartett anscheinend richtig wissen. Denn die Platte ist ein echtes Pfund. Energie und Leidenschaft sprühen aus den Lautsprechern. Das spielerische Niveau ist hoch und die Songs sind allesamt ziemlich mitreißend. Striker kommen unüberhörbar aus Nordamerika. Basis für die Musik der Band ist melodischer, 80er-Jahre-Ami-Metal á la Leatherwolf oder Fifth Angel. Dazu kommt noch eine ganze Ladung sämiger Hard Rock und hin und wieder ein Hauch Power und Thrash Metal. Ergebnis ist eine Mischung, die einfach ansteckt.

Und das liegt hier neben der euphorischen Performance vor allem an dem feinen Gespür für eingängige Melodien und feine Gesangsharmonien. Selbst wenn man mit zupackendem Iced-Earth-mäßigem Riffing um sich wirft, überfällt man einen in der nächsten Sekunde mit großen Refrains. Nachzuhören auf Songs wie dem Titeltrack oder „Locked In“. Die Instrumentalfraktion steht ihrem Sänger kaum nach und geht immer wieder recht sportlich zu Werke, was nicht zuletzt in der programmatisch betitelten Instrumentalnummer „Escape From Shred City“ mündet. Feeling und gute Melodien sind aber auch hier an der Tagesordnung.

Gerade mit den ersten paar Songs reißen Striker den Hörer richtig mit. Das zackige „Phoenix Lights“ lässt einen erst mal staunend zurück mit welcher Lockerheit die Band durch den Song prescht, „Out For Blood“ treibt dynamisch weiter und zeigt, dass selbst ein cool gespieltes Saxophon-Solo für diese Musik eine Bereicherung sein kann, „Too Late“ schielt noch etwas mehr Richtung Hard Rock und „The Iron Never Lies“ kombiniert speedigen Metal effektiv mit lässigem Melodic-Flair.

Bei den restlichen Songs hat man sich bereits an die Chose gewöhnt. Doch „Stand In The Fire“ macht als Ganzes Spaß und präsentiert eine Band, die trotz sattsam bekannter Zutaten äußerst frisch und lebendig klingt. Eine coole Platte!

Striker - Stand In The Fire

Trackliste:
1. Phoenix Lights
2. Out for Blood
3. Too Late
4. Stand in the Fire
5. The Iron Never Lies
6. Escape from Shred City
7. Outlaw
8. Locked In
9. United
10. Better Times
11. One Life

4.3