Am vorletzten Samstag war wieder Konzerttag und wir bereiteten uns zeitig auf die Fahrt ins Hamburger Logo vor…
… also Kamera aufgeladen? Check! Adresse ins Navi eingegeben? Check! Vernünftige Uhrzeit mit der Tagesmutter vereinbart? Check!
Also dann mal rein in den schwarzen Blitz und ab auf die Bahn… aus dem Watt in die Weltstadt Hamburg, da kann einem so einiges unterwegs dazwischen kommen – ich erinnere mich nur ungern an die letzte Tour als uns Eis und Schnee zeitlich um ein Interview mit „Love A“ und um die Vorband „Freiburg“ gebracht hatte!
Mit der Alex Mofa Gang und den Jungs von Massendefekt standen ja schließlich zwei Bands auf dem Zettel, welche ich schon langen nicht mehr bzw. im Falle von der Mofa-Truppe noch gar nicht live gesehen hatte!
Nach einem kurzen kulinarischen Abstecher in einem Stader Feinschmeckerladen (nein nicht das „Restaurant zur Goldenen Möwe“, aber das besuchte Etablissement war definitiv nicht besser!), passierten wir zeitig das Ortseingangsschild von Hamburg, was aber nicht automatisch bedeutet, dass man damit jeglicher Probleme entledigt ist… ich sage nur Großstadt und Parkplatz (ohne in der Wunde bohren zu wollen, die Jungs von Massendefekt werden seit dem Wochenende diesbezüglich ihre eigene unschicke Geschichte erzählen können)!
Nach gefühlten zehn Runden um den weltbekannten „Bottich“ und den damit verbundenen Fluch-Salven gegen alle, die in zweiter und dritter Reihe parken, haben wir dann quasi 300m Luftlinie des „Logo“ eine Parklücke gefunden… Glück und Ausdauer muss man halt haben. Auch wenn es schwierig ist mit einem Transporter in eine Smart-Lücke zu passen, aber das ist eine andere Geschichte… „and now for something completely different“!
Nämlich zum wesentlichen Bestandteil dieses Roadtrips…
…denn voller Erwartungen wühlten wir uns nun durch die rauchenderweise vor der Tür wartende Konzert- und Partymeute… okay, pünktlich waren wir scheinbar schon einmal, denn aktuell standen noch mehr Leute vor als im „Logo“ – Zeitmanagement ist alles… ich nenne es aber ganz unarrogant einfach mal Zufall!
Pünktlich um 20:00 Uhr war es so weit und wir betraten unter tosendem Beifall den Konzertsaal… naja beinahe, eigentlich gingen wir recht entspannt und ohne großes Aufsehen hinein und positionierten uns fotokompatibel direkt rechts an der Bühne.
Schon nach ungefähr dreißig Sekunden war mir zum ersten Mal klar, warum das Logo liebevoll als „Hamburgs lauteste Sauna“ bezeichnet wird, denn meine Körpertemperatur stieg innerhalb kürzester Zeit um gefühlte 20°C. Ein weiteres Problem entstand, als wir uns entscheiden mussten, ob wir coole Fotos machen, oder in Zukunft auf unsere Gehörgänge verzichten wollten… wir haben uns also für ersteres entschieden und uns direkt vor die Lautsprecherboxen gestellt, was mir drei Tage dumpfes Pfeifen und Watte im Kopf beschert hat.
Aber genug Geheule, nun zum Wesentlichen!
Um halb neun wurde es im ausverkauften Saal dann dunkel und die Bühnenbeleuchtung incl. Nebel bereiteten uns auf die Jungs von der gut gelaunten Alex Mofa Gang vor, welche in der darauffolgenden knappen Stunden eine Rakete nach der anderen abfeuerten und den eigentlich bereits schon kochenden Laden quasi in eine kollektive Schwitzorgie verwandelten.
Die Jungs präsentierten uns voller Wucht und Energie einen Querschnitt durch „Die Reise zum Mittelmaß der Erde“ und Sänger Sascha ließ es sich nicht nehmen durch die Menge zu toben und sich das ganze Schauspiel mal aus Zuschauer-Sicht zu gönnen! Songs wie „Nimm die Beine in die Hand“, „Herz über Kopf“ oder „Paris! Berlin! Schwerin!“ bringen auch meine müden Beine in Wallungen und kollektives Abfeiern ist angesagt… mehr davon, los!
Aber bevor der ganze Laden komplett auseinander fliegen konnte war der Spuk auch schon (leider viel zu schnell) vorbei und die fünf Berliner schwangen sich ihre Kutten über, schmissen sich im übertragenen Sinne auf ihre Mopeds und räumten das Feld für Sebi & Co.
In der Umbaupause hieß es dann erstmal Krone richten, Hörgeräte neu justieren und das vom Mofa-Gang Bassmann Rotscher zur Verfügung gestellte Wasser verköstigen… bei solch einer Sauna-Atmosphäre immer schön der Dehydrierung vorbeugen!
So, nun weiter im Thema!
Nach einer entspannenden Pause folgt dann der zweite Teil des Konzertabends und die Düsseldorfer/Meerbuscher von Massendefekt betraten hoch motiviert und mit einer übervollen Playliste die Bühne des Kult-Clubs. Was in den darauffolgenden gefühlten zehn Stunden passierte ist kaum in Worte zu fassen. Die Stimmung… absoluter Wahnsinn, alle Songs wurden mitgesungen, weggegrölt und hemmungslos abgefeiert. Die Temperaturen mussten sich mittlerweile bestimmt den 100°C nähern… mindestens!
Und mitten drin feierten Sebi, Mike, Claus und Alex die Fans, den Gig, die Tour und natürlich sich selbst… auch wenn ich davon rein akustisch ab Mitte des Gigs quasi nix mehr mitbekam, da mein Hörorgan in der Zwischenzeit einfach mal auf „das ist mir zu laut, ich mach Feierabend“ geschaltet hatte!
Das Sebi die hungrige und gierige Meute zwischenzeitlich darüber informierte, dass der Gig in Köln (ausgerechnet da… gab´s nicht da irgendwie immer einen Zwist zwischen den beiden rheinischen Städten 😉 ?!) bisher der Lauteste auf der Tour gewesen sei und man doch durchaus versuchen können das ganze noch zu toppen trieb mir weitere riesige Schweißperlen auf die Stirn!
Ach ja, Mucke gemacht wurde ja auch noch… sorry, kann man bei dem ganzen Drumherum ja mal vergessen. Neben den Songs des gerade erst erschienenen „Echos“ Albums wurden natürlich auch Perlen der Vergangenheit gespielt… „Wenn es brennt“ oder „Singend durch die Hölle“ von der 2014er Scheibe „Zwischen Gleich Und Anders“ nur mal so am Rande erwähnt. Zugegebenermaßen habe ich dann irgendwann mal den Überblick verloren, was alles gespielt wurde… aber es wäre wahrscheinlich eh einfacher aufzuzählen, was die Jungs an dem Abend nicht gerockt haben.
Aber irgendwann ist halt jedes Konzert mal zu Ende und nach diversen Zugaben sollte dann die allen schwer fallende Verabschiedung stehen, welche natürlich nicht ohne das obligatorische Bühnen-Selfie in Richtung Fans auskommen konnte.
Völlig aufgeheizt, taub und mindestens ebenso fertig ging es dann schnell zurück zum Wagen und raus aus Hamburg… es stand ja schließlich noch eine zweistündige Rückfahrt zurück an den Rande der Zivilisation an!
Mögliche Zwischenfälle blieben dabei jedoch zum Glück aus und somit neigte sich ein durchaus geiler Abend dann zuhause mit einem, durch die an der Tankstelle aufgerufenen Preise, quasi vergoldeten Bierchen in der praktischen 1 Liter Wikingerdose dem freudigen Ende zu! Da ich an den Gesprächen zwischen Dana und unserer Babysitterin dank meines Hörverlustes nur sehr eingeschränkt teilnehmen konnte, ging es dann aber doch noch vor Sonnenaufgang in die Koje…
… nicht ohne Vorfreude auf die beiden Gigs der Alex Mofa Gang und Massendefekt beim diesjährigen Deichbrand Festival hier bei uns an der Küste!
@Sebi: Das Bierchen steht immer noch, oder? Gerne auch während des Festivals im Sommer bei uns im Garten… ich schmeiße den Grill an und ihr bringt Getränke mit… Deal?! 😉
…ENDE
Alex Mofa Gang – HOMEPAGE
Massendefekt – HOMEPAGE
Bilder: Dana Helbing / Küstenfuchs Photographie & Jens van Helbing