Editors – In Dream (PIAS / Rough Trade, 02.10.2015)

Nach fünfzehn Jahren Bandgeschichte und dem gefeierten 2013er „The Weight of Your Love“ sind die Editors seit heute mit ihrem nun fünften Studioalbum „In Dream“ unterwegs.

Die Birminghamer um den charismatischen Sänger Tom Smith haben sich im Oktober 2014 nach Schottland zurückgezogen, um am fünften Album zu arbeiten.
Stilistisch ähneln die Fünf schon immer Bands wie Joy Division oder Echo & The Bunnymen, besonders die Bariton-Stimme, welche Tom immer wieder an Ian Curtis erinnern lässt, macht die Editors einzigartig und lässt auch für den neuen Longplayer wieder hoffen.

Ehrlich gesagt könnte dies hier eine meiner kürzesten Reviews werden die ich bisher geschrieben habe… und das nur aus dem Grund, dass mich „In Dream“ so ziemlich sprachlos macht! Ich bin noch gar nicht fertig das letzte Album „The Weight Of Your Love „ während meiner Autofahrten zu zelebrieren 🙂 Das könnte mich in Zukunft in einen Konflikt bringen. Wobei ich fast behaupte, dass „In Dream“ die Sahnehaube inkl Kirsche ist!

Ein bisschen mehr 80er, ein bisschen mehr Synthie, vertraute Melancholie – das ganze authentisch (wie immer) verpackt. Was mir aufgefallen ist: Tom Smith spielt zum ersten mal seine volle Range aus. „Our Love“ zum Beispiel ist fast durchgehend sehr hoch gesungen (würde übrigens auf einem originalen 80er Sampler niemals als „neues“ Lied erkannt werden!) wohingegen „At All Cost“ kratzig, ruhig, tief gesungen daher tänzelt.
Die Editors sind ihrem Stil absolut treu geblieben, ohne aber auch nur im Ansatz langweilig zu werden.

Besonders hervorheben möchte ich „Ocean Of Night“. Beim ersten reinschnuppern hatte ich eigentlich vor mir die Platte einmal komplett anzuhören – bin aber direkt bei Track 2 hängen geblieben 🙂 Ein Lied, welches leise und bedächtig beginnt, sich aber im Laufe des Songs zu einem echten Gefühlssturm entwickelt. Eine ganz feine Hymne, wie ich finde!

Mein nächster Ups-schon-wieder-hängen-geblieben Song ist dann „Life Is A Fear“ welchen die Editors bereits bei Circus Halli Galli zum Besten gegeben haben. Zwischenzeitlich hab ich mich tatsächlich gefragt, wer mich in die 80er gebeamt hat 🙂

Oben ja bereits schon erwähnt ist „Our Love“ ebenfalls ein absoluter Knaller mit Ohrwurmpotenzial. Im ersten Moment dachte ich, es hätte sich ein Song von Bronski Beat („SmallTown Boy“) eingeschlichen. Grandios!

Und als absoluter Favorit wäre dann noch „All the Kings“ zu erwähnen. Tiefgangtext auf tanzbaren, treibenden Beat – das können nur die Editors!

Wobei sich definitiv keiner der 10 Songs verstecken muss, so viel sei gesagt.

Und da die Review nun doch irgendwie gar nicht so kurz geworden ist komme ich nun zum Ende:
Kauft Euch das Ding! Am besten heute noch 🙂

 

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Tracklist:
1. No Harm
2. Ocean Of Night
3. Forgiveness
4. Salvation
5. Life Is A Fear
6. The Law
7. Our Love
8. All The Kings
9. At All Cost
10. Marching Orders

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