Black Vulpine

Black Vulpine – Hidden Places (Moment of Collapse Records / Broken Silence, 11.09.2015)

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Was gab es dieses Jahr schon für wunderbare Veröffentlichungen im Bereich des Stoner. Das Gute, es ist noch lange nicht vorbei. Gerade Deutschland zeigt sich hier als wahre Goldmine an großartigen Bands.

Circa zehn Jahre nach Bandgründung und einer Umbenennung von Newphoria zu Black Vulpine liegt nun das Debüt „Hidden Places“ des Quartetts aus der Bierhauptstadt Dortmund vor.

Für mich macht ‚Hidden Places‘ all das aus, was ich von gutem Stoner-Rock erwarte. Riffs, die mich zum hospitalisierenden Kopfnicken und Luftgitarre Spielen animieren und so zäh sind wie ein oller Kaugummi, Bassläufe die einen niederwalzen und ein Drumming, so druckvoll, dass es einem die Luft aus den Lungen presst. Aber vor allem ist der Gesang hervorzuheben. Ein Gesang der mit den Melodien eine Symbiose eingeht, der einen hypnotisiert. Wenn man übertreiben wollen würde, könnte man sagen, zum Verlieben.

Darüber hinaus bildet die Frauenfraktion ein Gitarrenduo mit harten, packenden Riffs, die einen Sturm auslösen. Ergänzt werden die beiden durch die Herrenabteilung in der Rythmusfraktion. Keine Frage, man merkt dass diese Besetzung seit mehreren Jahren schon zusammenspielt und jede/r absolut versiert an seinem Instrument ist.

Neben den klassischen Stoner-Elementen findet man auch immer wieder Teile aus dem Psychedelischem oder dem Doomigen.

Der Opener “Twisted Knife” zeigt schon direkt was einen auf dem Album erwartet. Kompromisslosigkeit! Hier wird das Ding voll durchgezogen. Ein Riff das sich sofort festsetzt, ein doomiger Refrain und ein Mittel- bzw. Schlussteil, der zeigt was passiert, wenn die vier von der Leine gelassen werden.

Das darauffolgende “White Witch Woman” kann als Paradebeispiel für den eingangs gepriesenen Gesang dienen. Der Refrain jagt einem eine Gänsehaut über den Rücken, so schaurig schön.

Gefolgt von „Demons of Future“, der das Zeug zusammen mit „Avra Kadavar“ hat, zu einem meiner persönlichen Lieblingssongs zu werden. Auch hier ist wieder besonders der instrumentale Schlusspart (“Demons of Future”) und der treibende Beat („Avra Kadavar“) hervorzuheben. „Dark Glow“ fällt vor allem durch den wummernden Bass auf. Das brennt sich ein. Bei „Mother Of Pearl“ hingegen brennen sich die Riffs und der Gesang ein. Hart und zart.

Generell könnte man auf jeden einzelnen Song nun eingehen, nur um zu erwähnen wie großartig er ist. Jede Nummer ist perfekt komponiert, die Lyrics wunderbar geschrieben und insgesamt großartig arrangiert. Es gibt keine Stelle an der man behaupten könnte, “Das wäre hier zuviel oder dort fehlt was”.

Als besondere kleine Meisterwerke sollten noch „Devil’s Blanket“, das längste Stück auf dem Album, und vor allem das stark an die Queens Of The Stone Age erinnernde „Purple Breeze“ hervorgehoben werden.

Zum Ende hin fallen einem auch keine Superlativen mehr für dieses Album, diese Band ein. Im Bereich des Stoner ist es meiner Ansicht nach, DAS Debüt des Jahres! Es gibt absolut gar keine Ausfälle. „Hidden Places“ bietet alles, was das Stoner-Herz begehrt. Es ist homogen und besticht durch absolutes musikalisches Können, besonders in den instrumentalen Passagen. Mit Moment of Collapse haben Black Vulpine auch ein passendes Label am Start. Interessant wird zum Schluss die Frage sein, ob sie dieses hohe Niveau auch auf einen zweiten Longplayer bringen können. Aber da mache ich mir keine Sorgen, ich lasse mich überraschen. Die Scheibe gehört einfach in jede gutsortierte Plattensammlung.

Anspieltipps: Das komplette Album!

 

Tracklist:

  1. Twisted Knife
  2. White Witch Women
  3. Demons Of Future
  4. Drowning In Lakes
  5. Dark Glow
  6. Mother Of Pearl
  7. Devil’s Blanket
  8. Avra Kadavra
  9. The Bone Collector
  10. Purple Breeze
  11. The Forest

 

Live:

Fr 20 Nov Hotel Shanghai Essen

Mi 16 Dez Emokeller Essen

Fr 18 Dez Rock-Stoner-Metal Schuhfabrik Ahlen

Sa 9 Jan JOEs Benefiz Show Oer Erkenschwick

 

https://www.facebook.com/blackvulpinemusic

http://blackvulpine.com/

 

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